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Maultaschen - schwäbische Spezialität (Info)



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  • Von Bernd Ax
  • Die Maultasche ist der Stolz einer jeden schwäbischen Hausfrau. Der Legende nach soll die Teigtasche in der Zisterzienserabtei Maulbronn, unweit von Stuttgart gelegen, ihren Ursprung haben. Diese gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Und so soll es sich dereinst, manche behaupten zur Zeit des 30-jährigen Krieges, zugetragen haben:

    _Hunger macht erfinderisch_ Während der Fastenzeit wurde den Ordensbrüdern ein grosses Stück Fleisch geschenkt. Doch was sollten sie nun damit tun, wo doch der "liebe Gott" Entsagung von allen Genüssen verordnet hatte? Ein pfiffiger, wahrscheinlich auch sehr hungriger Mönch kam auf die Idee, das Fleisch klein zu hacken und mit Kräutern, Spinat und Gewürzen zu vermischen. Und wenn man den Fleischbrei dann noch in einem Teigmantel versteckt - so dachten die Mönche wohl - würde er dem "Gottvater" nicht weiter auffallen. Der Volksmund gab den "Maulbronner Taschen", wie sie fortan genannt wurden, daraufhin den Beinamen "Herrgotts B#scheisserle".

    _Gekocht oder gebraten_ Bei dem Teig handelt es sich um einen Nudelteig, der etwa zwölf Minuten in Fleischbrühe garen sollte. Maultaschen haben eine viereckige oder strudelförmige Form und werden zum Verzehr gebrüht oder aufgeschnitten und mit Ei angebraten. Das Stückgewicht variiert zwischen 40 und 150 Gramm. Suppenmaultaschen sind kleiner und wiegen 10 bis 40 Gramm. In der Regel werden sie auf Vorrat produziert. Abgekocht kann man sie im Kühlschrank etwa fünf Tage aufbewahren.

    _Arme-Leute-Essen_

    Die erste urkundliche Erwähnung der Maultasche stammt übrigens aus dem Jahr 1831. Sie galt damals als "Arme-Leute-Essen" und wurde mit Küchenresten wie Brot, Bratenresten und Gemüsen zubereitet. Die Rezeptur der schwäbischen Spezialität hat sich über die Jahrzehnte enorm weiterentwickelt. Edlere Kreationen haben fast weltweit den Weg in die Gastronomie gefunden.

    _EU-geschützte Spezialität_

    Es sind noch andere Geschichten über die Herkunft der Maultasche überliefert: So hält sich das Gerücht, dass Reisende einfach nur italienische Ravioli kopiert haben. Für die EU sind solcherlei Überlegungen nicht entscheidend. Sie will demnächst das alte Mönchsgericht unter dem Namen "Schwäbische Maultasche" als geschützte geografische Angabe genehmigen.

    _Link_ http://www.schlösser-magazin.de/de/objekte/ml/mlth.php Kloster Maulbronn Rezept: Maultaschen

    http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20070105/b_4.phtml

    :Letzte Änder. : 21.01.2007

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