Unsere Grossmütter kochten oft mit Bier. Vor 100 Jahren gehörte es zu den Grundkenntnissen von
Hausfrauen, eine Biersuppe zu kochen.
Denn Hopfen und Malz sorgen für ein ganz besonderes Aroma.
In der bayerischen Küche kennt man auch heute noch das Bier-Gulasch
oder in Weissbier marinierte Schweinesteaks, auch Kartoffelgratin mit Weissbier. Sogar für Desserts wird
Bier verwendet, z.B. für den Braüreipudding. Es lohnt sich also, Traditionen in Ehren zu halten.
Denn Bier sorgt beim Kochen für ein markantes Aroma, für die notwendige Flüssigkeit und für Kohlensäure.
Die entscheidenden Geschmacksträger beim Kochen mit Bier sind der eher bittere Hopfen und das leicht
süsse Malz. Beim Bierteig zum Beispiel wirkt die Kohlensäure als natürliches Treibmittel. Im Bierteig
ummantelt lässt sich - nur als Beispiel - ein Fischfilet köstlich ausbacken.
Aus Bierteig lassen sich ausserdem köstliche Pfannkuchen bereiten.
Die prickelnde Konsistenz macht jeden Teig locker und leicht.
_Am Ende fast ohne Alkohol_ Im Bierland Belgien, der Heimat des "Potjevlesch", hat das Kochen mit Bier
eine lange Tradition. Nicht selten haben auch Gourmetrestaurants dort mehrere Gerichte mit Bier auf der
Karte.
Und im "Potjevlesch" sorgt Bier erst recht für Furore. Es bietet ein kräftiges Aromabad, das sich sättigt in
mancherlei Sorten Fleisch, Speck, Gemüse und Gewürzen. Und es kommt - endlich gegart - am Ende
quasi ohne Alkohol daher. Der verdampft nämlich.