Ein gutes Chili braucht nämlich nicht viele Zutaten und Arbeit, aber dafür sehr viel Zeit. Für
vorausschauende Partyveranstalter kein Problem, am besten schon Tags zuvor beginnen: 12 Stunden vor
dem
eigentlichen Kochen müssen die getrockneten roten Bohnen in ausreichend Wasser eingelegt werden. Wir
verwenden keine Dosenbohnen weil die südamerikanische Hausfrau auch keine Dosenbohnen verwendet,
klar? Dann abgiessen und in einem großen Topf die Bohnen mit neuem Wasser bedecken, salzen (1 TL),
die Petersilie, den geputzten Lauch, 2 Lorbeerblätter, ordentlich Thymian und eine mit 2 Gewürznelken
gespickte kleine Zwiebel dazu und ein bis zwei Stunden leise zugedeckt köcheln lassen. Aber eigentlich
nur solange bis die Bohnen weich sind, das hängt davon ab, wie alt (oder frisch) die Bohnen sind, immer
mal wieder probieren. Der ganze Geschmack des Gemüses und der Gewürze zieht nun in die
Hülsenfrüchte rein. Dann wieder in ein Sieb abgießen und alles ausser den Bohnen rauspicken und
wegschmeissen.
Zwei kleine oder eine große Zwiebel und den Knoblauch hacken und in Olivenöl in einem riesen Topf und
bei mittlerer Hitze glasig werden lassen, das Hackfleisch dazugeben und solange scharf anbraten, bis es
richtig krümelig und grau geworden ist. Salzen, Pfeffern und mit 1 EL Chilipulver würzen. Mit einem
Holzlöffel anfangs das Hack immer weiter zerkleinern, am Schluss kann es gerne unten etwas goldbraun
anbraten, die Röststoffe geben einen prima Geschmack. 1 Dose Dosentomaten angiessen und alles etwa
3 Minuten eindicken lassen.
Falls das Hackfleisch unten braun wurde, mit dem Holzlöffel diese Schicht in die Tomatensauce kratzen,
sonst könnte das nachher anbrennen. Dann in Etappen die Brühe und zum Schluss die Bohnen
dazugeben. Nochmals mit Salz, Pfeffer und Chilipulver nach Geschmack abschmecken, wer mit ganzen
Chilis arbeitet sollte diese feinst atomisieren* und auch noch Kreuzkümmel und Piment ausprobieren.
Nochmal mindestens eine Stunde leise köcheln lassen, die Aromen müssen sich jetzt verbinden. Wem es
zu untomatig ist kann gerne mit Tomatenmark nachhelfen. Eintöpfe schmecken dem Volksmund nach
aufgewärmt am besten, also abkühlen lassen und vor der Party einfach nochmal aufwärmen, ab und zu
durch Umrühren ein mögliches Anbrennen vermeiden und Baguette oder Weissbrot dazu reichen.
REZEPTHOR empfiehlt den Einsatz von Plastikgeschirr und -besteck, um ein
möglich authentisches Favela-Feeling zu bekommen.
* REZEPTHOR Chili-Tipp: Vor dem Zerkleinern der getrockneten Chilis
auf jede Schote einen Tropfen Olivenöl leeren, dann bleibt alles schön zusammen und nichts kann ins Auge
gehn Und natürlich nimmt man Hackfleisch vom Metzger, Leute die das abgepackt im Supermarkt kaufen
sollen - was noch ekliger wäre -
Chili sin Carne essen müssen, also mit Tofu statt Hackfleisch :-(