Keine Angabe
Beifuss (Artemisia vulgaris L.)
Für
1
Rezept
Synonyme:
:Französisch : Armoise, Ceinture de Saint-Jean
:Niederländisch: Sintjansbrod
Verwendeter Pflanzenteil: Blätter, am besten knapp vor der Bluete
geerntet.
Pflanzenfamilie: Asteraceä (Korbbluetengewächse), Unterfamilie
Asteroidä.
Geruch und Geschmack: Aromatisch und bitter (siehe auch
Bockshornklee zum Thema "bittere Gewürze").
Inhaltsstoffe: Das ätherische öl (nur 0.03 bis 0.3%) enthält eine
Vielzahl verschiedener Terpene und Terpenderivate, z.B. 1,8-Cineol,
Kampfer, Linalool, Thujon, 4-Terpineol, Borneol, alpha-Cardinol und
weitere Mono- und Sesquiterpene. Die Zusammensetzung schwankt
quantitativ und qualitativ in Abhängigkeit von Boden, Klima, Dünger und Erntezeitpunkt.
Herkunft: Gemässigte Zonen Europas, Asiens und Nordamerikas.
Etymologie:
Die Gattung ist zu Ehren der griechischen Göttin der Jagd, +rtemis, benannt, der im alten Griechenland
einige Vertreter der Gattung geweiht waren. Der deutsche Name wird von dem mittelhochdeutschen Verb
bivuoz "stossen, schlagen" abgeleitet; der Zusammenhang ist unklar, aber vielleicht wurden die Blätter zur
Verwendung gestossen oder der Pflanze wurden böse Mächte abwehrende (abstossende) Kräfte
nachgesagt. Verwandt ist auch Amboss.
Das englische mugwort geht auf eine altenglische Wurzel mu- "Fliege"
zurück, zu der viele weitere Ableitungen in anderen indöuropäischen Sprachen existieren (griechisch myia,
russisch moska und englisch mosquito, alle mit der Bedeutung "Mücke"); die zugrundeliegende
indöuropäische Wurzel MU- ist wahrscheinlich
onomatopoetisch.
Das zweite Element in mugwort ist dem deutschen Wurz eng verwandt und häufiger Bestandteil von
Pflanzennamen; im Althochdeutschen bedeutete wurz gleichermassen "Wurzel" und "Pflanze" (vgl. die
vielen auf -wurz endenden Pflanzennamen wie Beinwurz, Brechwurz,
Haselwurz, Hauswurz und auch das Wort Gewürz selbst). Damit eng verwandte germanische Wörter sind
englisch root, schwedisch ört und gothisch waurts "Wurzel". Aussergermanisch kommen noch griechisch
rhadamnos "Zweig", lateinisch radix "Wurzel" und altirisch fren "Wurzel" hinzu, die sich alle von einer
indöuropäischen Wurzel WRD ableiten lassen. Für weitere etymologische Zusammenhänge siehe Kren.
Eine ähnliche Bildung ist das schwedische malört "Mottenkraut", das allerdings für den nahe verwandten
Wermut (siehe Eberraute steht), mit dem man angeblich Motten von Kleidern fernhält.
Wie die eng verwandte Eberraute wird Beifuss nur selten als Gewürz verwendet. Sein leicht bitterer
Geschmack passt am besten zu fettem Fisch (Karpfen) oder Fleisch (Gans, Schaf); die jungen Blätter
können auch als Salat gegessen werden.
Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html
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