Keine Angabe

Schwarzer Kreuzkümmel (Cuminum nigrum)



Für 1 Rezept Synonyme:

:Französisch : Cumin noir

Kashmiri jeera Hinweis:

In einigen Büchern wird dieses Gewürz als Carum bulbocastanum oder verschiedene Arten der Gattung Bunium identifiziert.

Verwendeter Pflanzenteil:

Früchte. Sowohl die dunkelbraune Farbe als auch die knapp 3 mm lange und sehr dünne Form sind charakteristisch.

Pflanzenfamilie: Apiaceä (Doldenbluetengewächse).

Geruch und Geschmack:

Das Aroma der Früchte ist dumpf, schwer, erdig und nicht besonders angenehm. Beim Braten oder Kochen wird der Geschmack nussig.

Inhaltsstoffe: Sind mir nicht bekannt.

Herkunft: Zentralasien bis Nordindien.

Etymologie:

Der Hindi-Name shahi jeera "Kaiserlicher Kreuzkümmel" bezieht sich auf die Beliebtheit des Gewürzes in der kaiserlichen nordindischen (mogulischen) Küche; Hindi kali heisst "schwarz". Der Name kashmiri jeera bezieht sich auf die Region Kashmir im Nordwesten Indiens, wo die mogulischen Kaiser üblicherweise ihre Sommer verbrachten (Kashmir weist ein im Vergleich zum Rest Indiens angenehm kühles Klima auf).

Schwarzer Kreuzkümmel, in Indien auch als kashmirischer Kreuzkümmel bezeichnet, wird hauptsächlich im Iran, in Pakistan und Nordindien verwendet. Es wird dem gewöhnlichen (weissen) Kreuzkümmel in vielen nordindischen Fleisch-Schmorgerichten (kormas) und Reisgerichten (biriyanis) vorgezogen; wenn Sie ihn nicht bekommen können, so ist trocken gerösteter weisser Kreuzkümmel eine brauchbare Alternative.

Die nordindische Küche ist stark von Islam und von den Kochtraditionen am muslimischen Kaiserhof in Agra geprägt, denen sich auch die hinduistischen Fürsten nicht entziehen konnten. Die Moguln, Herrscher über Nordindien im 16. und 17. Jahrhundert, gaben diesem Kochstil ihren Namen; entsprechend ihrer zentralasiatischen Herkunft kombiniert er indische mit mittelöstlichen Kochtechniken. Ausser dem merklichen Hang zu Fleischgerichten ist die mogulische Küche durch geringe Schärfe, reichliche Verwendung aromatischer Gewürze und getrockneter Früchte sowie reiche, fast üppige Saucen charakterisiert.

Die zumeist auf der Basis von Zwiebel (siehe dort für Details), Knoblauch und frischem Ingwer hergestellten Saucen verdanken ihr intensives Aroma reichlich Zimt, Nelken, schwarzem oder noch häufiger grünem Cardamom, die als allererste Zutaten in möglichst heissem Fett, am besten Butterschmalz (ghee), solange gebraten werden, bis die Gewürze sich verfärben und ein intensives Aroma entfalten. Man fügt Zwiebel, Knoblauch und Ingwer sowie eventuell einige indische Lorbeerblätter hinzu und brät bei reduzierter Hitze, bis die Zwiebeln einen leichten Braunton annehmen. Man löscht dann mit Joghurt und weiteren Gewürzen (schwarzem Kreuzkümmel, Fenchel, Paprika) ab und schmort in der entstandenen Sauce Gemüse oder Fleisch. Letztlich werden die Saucen oft mit geriebenen Mandeln oder einer speziellen weissen Mohnsorte angedickt.

Gerichte der mogulischen Küche sind im Westen in indischen Restaurants überproportional häufig zu finden. Zu den bekanntesten Beispielen zählen rogan josh, Lammfleisch geschmort in einer würzigen knoblauchduftenden Rahm-Joghurt-Sauce, kabob husaini (faschiertes Lammfleisch mit einer subtil gewürzten Füllung aus Rosinen und Mandeln) sowie biriyani, ein aufwendig zubereitetes Reisgericht (siehe indisches Lorbeerblatt), das oft mit Safran gewürzt ist.

Schwarzer Kreuzkümmel wird öfters mit Nigella (auch Zwiebelsamen genannt) verwechselt, das auch Schwarzkümmel (im Englischen oft fälschlich black cumin) genannt wird; Nigella ist im Nahen und Mittleren Osten und auch Nordindien beliebt. Auch der Hindi-Name des schwarzen Kreuzkümmels (kala jeera) wird gelegentlich für Nigella missbraucht.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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