Nicht nur der muskelstrotzende Popeye schätzt das grüne Spinatkraut als herzhaften Kraftspender. Auch
in unseren Küchen hat der Spinat eine starke Stellung, besonders in der kalten Jahreszeit.
Lange Zeit war es das ultimative Rezept: Man nehme einen gefrorenen
Klumpen Spinat, lege ihn in die heisse Pfanne, lasse ihn schmelzen, ziehe noch etwas Rahm darunter,
und fertig.
Inzwischen hat sich jedoch die Vielfalt der Rezepte erheblich vergrössert. Das haben wir vor allem den
Franzosen und Italienern zu verdanken, deren Küche reich gesegnet ist mit grossartigen Spinatrezepten:
Als Füllung in Lasagne, Ravioli, Cannelloni, als
Strudel, in Suppen, als Salat oder kurz gedünstet mit Knoblauch in Olivenöl und mit frischen
Parmesanspänen - eine grossartige
Vorspeise für alle Feinschmecker, die mit Sicherheit auch Kindern schmeckt! A la florentine heisst
bekanntlich, dass ein Gericht Spinat enthält.
Der Spinat scheint auch eine besondere Beziehung zu Milchprodukten zu haben, denn die Italiener
kombinieren ihn in vielen Gerichten mit Ricotta und Parmesan, die Engländer bereiten Spinatsouffles mit
Eiern und Cheddar zu, und im Mittleren Osten sind es die Böreks aus Spinat und Feta.
Aus dem Osten, wahrscheinlich aus Persien, kam die Spinatpflanze übrigens mit den arabischen
Stämmen und wohl auch mit den Kreuzrittern nach Spanien, Griechenland und dann ins übrige Europa, wo
das Gemüse schon bald populär wurde, weil es schnell und einfach ~ und überdies das ganze Jahr
hindurch - anzubauen war.
Lange Zeit war man der Überzeugung, Spinat sei besonders gesund wegen seines Eisengehaltes.
Tatsache aber ist, dass der Organismus das Eisen nur in geringem Ausmass verwerten kann. Hingegen ist
das Gemüse aus der Familie der Gänsefussgewächse - wie Mangold und
Krautstiele - kalorienarm, dafür aber reich an Kalium, Kalzium,
Magnesium sowie den Vitaminen A und C.
Und noch ein Irrtum, den es zu korrigieren gilt: Spinatreste können
durchaus aufgewärmt werden, allerdings nur, wenn sie nicht stehen gelassen, sondern unverzüglich gekühlt
und für höchstens einen Tag aufbewahrt werden. Sonst beginnen nämlich die Mikroorganismen, die sich in
Spinatresten vermehren, das natürlicherweise enthaltene Nitrat in Nitrit umzuwandeln, was für den Körper -
insbesondere bei
Kleinkindern - gefahrlich werden kann. Diese Regel gilt auch, wenn
Spinat, sei es beispielsweise für Füllungen, vorbereitet und erst später verwendet wird.
Im Handel angebotener tiefgekühlter Spinat allerdings kann unbedenklich genossen werden, denn dieser
wird entweder pasteurisiert oder nach der Herstellung sofort tiefgekühlt.