Keine Angabe

Tipps und Infos zu Kastanien



Für 1 Text

Zutaten

  • Kastanie
  • REF

  • - Vermittelt von R.Gagnaux
  • Tipps:

    * Frische Kastanien sind einige Tage gekühlt haltbar.

    * Kastanien samt Schale, mit dem Messer eingeschnitten, können tiefgekühlt und noch gefroren gekocht oder im Ofen geröstet werden.

    * Kastanien schälen: Kastanien auf gewölbter Seite einschneiden, vier bis sechs Minuten portionenweise kochen. Noch heiss schälen. _Doch Achtung: zu lange gekochte Kastanien brechen beim Schälen, bei zu kurz gekochten bleibt das Häutchen haften.

    Heidi Albonico, Saison-Küche 11/2002:

    Wie macht man heisse Marroni? :> Ich möchte ab und zu selber heisse Marroni :> machen. Wie muss ich da vorgehen?

    Schneiden Sie frische Kastanien auf der gewölbten Seite mit einem spitzen Messer ein und achten Sie dabei darauf, dass auch das unter der Schale liegende braune Häutchen eingeschnitten wird. Brausen Sie die Kastanien ab und geben Sie die Baumfrüchte tropfnass auf ein Blech. Schieben Sie dieses für 40-50 Minuten in den auf 220 oC vorgeheizten Ofen. Schütteln Sie die Kastanien ab und zu durch und besprengen Sie sie mit etwas Wasser, damit sie nicht austrocknen.

    Susi und Urs Fröhling, UZ 30.11.2002:

    :> Wie kann man beim Sammeln von Kastanien die guten von :> schlechten unterscheiden? Soll matt nur die grossen :> Kastanien sammeln? Wie bereitet man die Kastanien am :> besten zu, damit sich auch die innere Haut gut löst :>(Zeit, Hitze, Feuchtigkeit, Holzofen, Backofen)?

    Wir nehmen an, dass Sie im Tessin Marroni sammeln wollen. Bei dieser Gelegenheit möchten wir darauf hinweisen, dass das gratis Einsammeln nicht allerorts erlaubt ist. Kastanienbäume haben einen Besitzer. Die Tessiner Forstdienste haben einige Sammelstellen bestimmt und einen Abnehmerpreis festgelegt. [...] Die essbaren Edelkastanien nennen wir auch Marroni.

    Gute von schlechten Marroni zu unterscheiden liegt vor allem in der für die passende Verwendung ausgewählten Sorte. In den Tessiner Kastanienwäldern gibt es um die fünfzig verschiedene Sorten. Wenige dieser Marronisorten eignen sich zum Rösten, also für 'heisse Marroni'. Der grösste Teil, vor allem die am meisten verbreitete Sorte, die kleine süsse Lüina, eignet sich nur zum frisch Kochen und vor allem zum Dörren.

    Gedörrte Kastanien sind sehr lange haltbar. Aus gedörrten Kastanien wird ein wohlschmeckendes, relativ feuchtes Mehl für Brote, Teigwaren, Polenta und süsse Gebäcke hergestellt. Verständlicherweise wurde im Tessin vor allem diese Sorte gepflanzt, galt doch die Kastanie früher als das Hauptnahrungsmittel der armen Bergbevölkerung. Bevor Mais und Kartoffeln angebaut wurden und Reis aus der Pöbene ins Tessin kam, gab es fast ausschliesslich nur Kastaniengerichte. Pro Person betrug der Jahresverbrauch rund 150 Kilogramm.

    Seit einigen Jahren sind im Tessin Bestrebungen im Gange, die verwilderten Kulturen wieder zu pflegen und junge Pflanzentriebe aufzupfropfen. Die grösseren Kastaniensorten werden vor allem in Reformhäusern und Bioläden als Tessiner Kastanien frisch angeboten. An den Marroniständen werden italienische Kastanien geröstet. Weil deren Frucht grösser und nicht durch eine Haut geteilt ist, lassen sie sich gleichmässiger rösten. Diese italienischen Sorten sollen nun auch die Tessiner Marroni veredeln.

    Die ausgereiften Früchte fallen mit den Schalen auf den Boden. Dabei springen sie meist aus der stacheligen Schale. Vom Boden aufgesammelte Früchte können wurmstichig sein. Eine einzelne Frucht kann während der Zeit bis zum Verbrauch eine ganze Ernte anstecken. Darum sollten Kastanien möglichst schnell verarbeitet werden. Wurmstichigkeit ist von blossem Auge kaum zu ersehen.

    Damit sich die Haut gut löst, muss zirka die Hälfte der Schale auf der runden Seite der Kastanie mit einem scharfen Messer eingeritzt werden. Achtung, nur so tief einritzen, dass die Frucht nicht verletzt wird. Diese aufwändige Vorbereitungsarbeit ist für alle Verwendungszwecke nötig. Leider gibt es kein Patentrezept, das diese Arbeit erleichtern würde.

    Zum Braten werden die Kastanien bei starker Hitze unter öfterem Schütteln in einer speziellen Marronipfanne über der Glut (oft aus Rebholz) angeröstet. Auch im Backofen bei 220 Grad oder in einer guten Eisenbratpfanne ist dies möglich.

    Man kann frische Kastanien auch tiefkühlen. Dazu werden die eingekerbten Kastanien in kochendem Wasser vier Minuten blanchiert; geschält, abgepackt und tiefgekühlt.

    Als eine der ältesten Konservierungsmethoden ist das Dörren bekannt. Eingeritzte Marroni werden auf einem Gitter bei kleinster Hitze (50 bis 60 Grad) sechs bis acht Tage im Ofen gedörrt. Erst danach kann man die Kastanien schälen. Sie sollten noch schön weiss sein. Ausgekühlt und trocken aufbewahrt, bleiben sie über einige Jahre haltbar. Werden die Kastanien zu schnell gedörrt, so kann man sie später nicht mehr weich kochen. Vor dem Verbrauch werden die gedörrten Kastanien einige Stunden in kaltem Wasser eingeweicht.

    Stichworte

    Aufbau, Info, Kastanie

    Titel - Rubrik - Stichworte