Jedes Fest hat seine Ausstattung. An Ostern gehören Eier, Hase und Lamm dazu. Eine Staffage, die
vorchristlichen Ursprung hat. Allesamt sind das Fruchtbarkeitssymbole, die einfach in die Frühjahrszeit
passen. Neues Leben, die Wiedergeburt der Natur. Die Kirche hat sie deshalb leicht in die Ostergeschichte
der Bibel integrieren können.
_Grundregeln_ "White Wine with the Fish", das ist so ein Klassiker. Aber die starren Regeln sind heute
längst nicht mehr gültig. Ob ein Wein zu einer Speise passt, das hängt vor allem vom Körper ab - von
seiner
Mächtigkeit sozusagen. Und nicht von seiner Farbe. Wenn Sie an mehrere Weine zu einem Menü denken,
dann sollte da eine Steigerung drin sein. Sonst werden Sie vom leichten fruchtigen Portugieser nach einer
Grauburgunder Spätlese trocken aus dem Barrique-Fass nur
enttäuscht sein. Schauen Sie nicht nur auf den Fisch oder das Fleisch. Oft haben die Saucen mehr Aroma
und entscheiden über den passenden Wein. Schwierig sind ganz allgemein Speisen zu kombinieren, die
entweder sehr ölig, sauer (Salat), scharf oder fettig sind.
_Das Festmenü_ Ein Schlückchen vor dem Essen, das ist der Aperitif. Klassisch: ein
Glas Champagner bzw. guten Winzersekt "brut". Eine nette Abwechslung ist aber ein edelsüsser Wein.
Eine Beeren- oder Trockenbeerenauslese
z.B.. Der Fruchtzucker mobilisiert Sie sofort, macht sie wach und aufnahmefähig für die Genüsse, die da
kommen. Vorteil: Solche
Weine trinkt man nicht in grossen Mengen. Wenn Sie mit wenigen Gästen eine Flasche öffnen, dann
können Sie den Rest als Begleitwein für das Dessert nutzen! Die Vorspeise könnte aus dem Meer
stammen. Da entscheidet die Zubereitung über den passenden Wein. Leichte, gekochte oder gedämpfte
Fische harmonieren mit einem trocknen, leichten Weisswein.
Etwa einem Riesling Kabinett trocken. Der Salzgehalt des Fischs lässt den Wein noch fruchtiger wirken.
Edelfische in kräftiger Sauce (Hollandaise oder Buttersauce) verlangen nach einem kräftigen Weisswein.
Hohe Alkoholgehalte gehen einher mit einem süsslichen Glyzerinschmelz beim Wein. Alkoholschwache
Weine gehen leicht unter, allzu säurebetonte wirken sauer. Geräucherter Fisch und auch die gebratene
Variante passen gut zu Barrique-Weinen. Diese haben oft
rauchige, röstige Töne. Zu einem mediterranen Fisch auf Ratatouille oder in Tomatensauce darf es aber
auch ein leichter, fruchtiger Rotwein sein.
Der Festtags-Braten wird an Ostern vielleicht vom Lamm sein. Dazu
passen kräftige Rotweine, die ruhig schon ein bisschen Reife haben dürfen. Je stärker angebraten und
röstiger, desto eher sollten Sie einen Barrique-Wein wählen. Wenn der Fleischgeschmack im Vordergrund
steht, dann passt ein Spätburgunder, wenn Sie viele getrocknete Kräuter verwenden, dann wäre ein
würziger Wein wie ein Cabernet Sauvignon (vielleicht auch eines seiner deutschen Kreuzungskinder wie
Cabernet Cubin, Cabernet Mitos ...) ideal.
_Eier und Wein_ Das ist eine kritische Verbindung, denn Eier haben Inhaltsstoffe, die den Wein leicht
metallisch schmecken lassen.
_Schokoladeneier und Wein_ Ist auch so eine Sache. Es gilt zwar als modisch, Schokolade und Wein zu
kombinieren, aber bei Licht betrachtet, ist das alles andere als einfach. Vollmilchschokolade eignet sich
praktisch gar nicht. Denn der Wein sollte mindestens genau so süss sein wie der Begleiter -
und so süss wie solche Schokolade kann Wein gar nicht sein. Die sehr kakaohaltigen, herben
Schokoladen, die es jetzt immer mehr gibt, die verlangen dagegen nach sehr süssen Weinen, vorzüglich
aber roten.
Zu dem bitteren Ton passt dann vor allem Wein mit Barrique-Ausbau.
Der Klassiker ist der südfranzösische Banyuls. Weisse Schokolade kann auch mit weissen, deutschen
Süssweinen zusammengehen. Z.B.
weisse Kokosschokolade mit einer Huxel-Beerenauslese. Marzipaneier
wären einen Versuch mit Spätburgunder wert, denn beide haben ja ein starkes Mandelaroma.