Das Rezept ist nach Berechnungen von Romain Wack für zwei Personen ausgelegt und kostet insgesamt
rund drei Euro.
Crêpes waren schon im 13. Jahrhundert in der Bretagne bekannt. Dort ist es noch heute Sitte, dass die
Braut an ihrem Hochzeitstage eine Crêpe bäckt. Gelingt ihr das schwungvolle Wenden, wird die Ehe
glücklich sein, so die Legende. Crêpes schmecken hervorragend mit Äpfeln oder auch mit Grand Marnier
oder Cointreau flambiert, wie die berühmten Crêpes Suzette. Heute stelle ich Ihnen eine einfache Variante
der Crêpes, eine "Crêpe au sucre" (Zucker-Pfannkuchen), vor.
Das gesiebte Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Das Ei, den feinen Zucker,
Salz und die Hälfte der Milch in die Mulde geben. Mit dem Schneebesen vermischen, bis die Masse flüssig
ist. Die restliche Milch hinzufügen und durch ein Spitzsieb (siehe Materialkunde) in eine weitere Schüssel
giessen. Gleichzeitig Butter zum Schmelzen bringen und mit dem Schneebesen kräftig unter die Masse
rühren. Vanille als Aroma oder aus der Schote (dazu das Mark aus der längsaufgeschnittenen Schote
herauskratzen) dazugeben und für 30 Minuten ruhen lassen.
Die Crêpes-Pfanne leicht erhitzen und mit einem Backpinsel
grosszügig mit Butter ausstreichen. Wenn Sie keine spezielle Crêpes-Pfanne haben, können Sie die
Pfanne, die Sie zum Backen eines
Omelettes nehmen, verwenden. Die Pfanne vom Herd nehmen und den Teig mit einer kleinen Schöpfkelle in
die Pfanne geben. Dabei die Pfanne schwenken, damit die Masse sich gleichmassig dünn verteilt, und auf
den Herd stellen. Sobald der Teig Festigkeit annimmt, die Crêpe mit einer Palette wenden. Die fertigen
Crêpes übereinanderstapeln, damit diese warm und saftig bleiben.
Anrichten: Die Crêpes mit Puderzucker bestäuben, zweimal zur Hälfte
zusammenlegen zum sogenannten "quarts de plaisir", dem Viertel der Freude, und jeweils drei Stück in
der Form eines Fächers auf einem heissen, leicht gebutterten Teller anrichten. Vor dem Servieren wenige
Minuten im Ofen erwärmen.
Vorbereitungszeit: 10 Min. Backzeit: 10 Min.
_Expertentipps_ Warenkunde: Vanilleschote: Sie sollte von elastischer, lederartiger
Beschaffenheit sein und weder hart noch trocken. Die Schoten sind 10-15 cm lang, werden in der Mitte
durchgeschnitten, dass Mark
herausgekratzt und dann in die Masse gegeben. Vanille sollte kühl und trocken gelagert werden, am
besten in gut verschlossenen Gläsern oder Metallgefässen. Nach Gebrauch die Schote nicht wegwerfen,
sondern als Aromat zusammen mit Zucker in ein verschlossenes Gefäss legen. Die Vanilleschote gilt als
Königin der Gewürze und ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz. Die wichtigste Art, die Gewürzvanille,
wird heute überwiegend auf Madagaskar, Réunion und anderen Inseln des Indischen Ozeans angebaut. Sie
soll beruhigend auf die Nerven wirken und Abgeschlagenheit bekämpfen. Ausserdem wird ihr eine
aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Die gemahlenen Samenkörner der Vanille können alternativ zu
Vanilleschoten verwendet werden.
Materialkunde: Das Spitzsieb "Chinois" ist ein nach unten spitz
zulaufendes Metallsieb zum Durchseihen von Suppen und Saucen. Der Name ist abgeleitet von der Form
der chinesischen Strohhüte. Eine Palette ist ein breites, abgerundetes Messer ohne Schneide, das sich
zum Einstreichen von Kuchen oder zum Wenden in der Pfanne eignet.
Tipp: Crêpes sind besonders vielseitig, da sie sowohl süss als auch
herzhaft gegessen werden können.