Fisch, Exotisch

Eine kleine Geschichte vom Fisch (Russland)



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Zutaten

  • - Fisch: kl. Geschichte
  • Maitre Vatel, Küchenchef im Dienste des berühmten Herrführers Prinz Louis Cond#, soll mit seinem eigenen Küchenmesser Selbstmord begangen haben, weil die bestellten Seefische nicht rechtzeitig eingetroffen waren. Das war im Jahre 1656. Es ist bekannt, dass Fische einen sehr hohen Eiweissgehalt haben. Die Küstenbevölkerung aller Länder hat täglich Fisch in irgendeiner Form auf dem Risch und lehnt Fleisch ab. Fische sind heute überall zu haben. Die Hausfrau in Karlsruhe und Münschen kann ebensogut Fischspezialitäten in ihren Küchenzettel aufnehmen wie die russische Hausfrau an der Wasserkante oder an fischreichen Flüssen; sei es der edle Steinbutt, "der Fasan des Meeres", die flinke Bachforelle, von den Franzosen "kleine Tänzerin" genannt, oder ein bemooster Karpfen - Fischspeisen zählten schon immer zu den ganz besonderen Tafelfreuden. Der römische Kaisere Domition liess einmal mitten in der Nacht den Senat zusammenrufen, um über die Zubereitung eines Steinbutt zu beraten. Aber die russische Küche präsentiert noch eine Spezialität, deren Wohlgeschmack nur von ihrem Preis übertroffen werden kann: den echten Kaviar vom Kaspischen Meer (gesalzene Rogen von Stör oder Hausen). Ein Grossmeister der Kochkunst, der Franzose Brillant-Savarin, erinnert daran, dass die Fische ohne allen Zweifel vorsintflutliche Wesen sind. Der Fisch ist das einzige Tier, das während der Sentflut seine sprichwörtliche Munterkeit nicht verlor und auf die Gastfreundschaft der Barke Noahs verzichten konnte. Mein Landsmann, der ungarische Dichter Lörinc Szabó, behauptet: wenn Fische wirklich glücklich sind, träumen sie von einer Welt, wo es keine Erde gibt.

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