Suppe
Thailändisch kochen - Suppen
Für
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Info
Thai-Suppen sind nicht wie im Rahmen eines westlichen Menüs auf
einen einzelnen, separaten Gang beschränkt. Stattdessen sind sie ein wesentlicher Bestandteil des
Essens; man schlürft und genießt sie durchgängig in kleinen Portionen. Sie sind mehr als bloße
Ergänzung
- sie richten den Gaumen nach einer Chili-Attacke wieder auf und
beleben ihn für die nächste Runde.
Im tiefsten Grund ist eine Thai-Suppe wenig mehr als über klein
geschnittene Zutaten geschüttetes kochendes Wasser oder mit einem Gemüse gekochtes gehacktes
Fleisch - darin ihre primitiven Ursprünge
widerspiegelnd. Ein bisschen anspruchsvoller sind die einfachen Suppen auf Basis einer Brühe, auf Thai
gengjeut, was wörtlich, aber wenig verlockend »fade Flüssigkeit« bedeutet. Da Einfachheit das Wesen
dieser Suppen ist, sollten nur wenige Zutaten den Geschmack der Brühe beeinflussen. Ausnahmsweise
empfehle ich Zurückhaltung.
Ingwer, eine Knoblauchzehe, ein Kohlblatt, etwas Koriander und Frühlingszwiebeln - mehr braucht man
nicht.
Da Brühen weniger zur Aromatisierung von Thai-Suppen, sondern eher
als ihre Grundlage dienen, sollten sie möglichst leicht sein (siehe Rezepte gegenüber). Manche Thai-
Kochbücher schlagen Wasser als
Ersatz vor. Fette spielen zwar in anderen Bereichen der Thai-Küche
eine Rolle, in Brühen oder Suppen aber praktisch keine
- alles Fettige oder Trübe beeinträchtigt ihre Klarheit. und gewürzt
werden sollte mit Bedacht, damit das Ergebnis weder nichts sagend noch abstoßend ist.
Frittierter Knoblauch wird zur aromatischen Bereicherung vieler Suppen verwendet, verleiht ihnen eine
kräftige, nussige Dimension und einen goldenen Glanz. Obwohl frittierte Knoblauchscheiben über der
Suppe zerdrückt werden können, wird für Suppen gedachter Knoblauch vor dem Frittieren in der Regel fein
gehackt. Oft lässt man ihn im Öl abkühlen, bevor er mit ein paar duftenden Tropfen in die Suppe gelöffelt
wird. Er wird nicht in jedem gengjeut verwendet ich muss allerdings zugeben, dass ich ihn in den meisten
einfachen Brühen schätze.
Die Thai-Küche erzielt ihre Wirkung schrittweise durch eine neue
Zutat oder Garnierung. Suppen bilden keine Ausnahme. Mit der Zeit sind die klaren Suppen durch
zusätzliche Ingredienzen oder die Einbeziehung einer Knoblauchpaste oder roter Schalotten komplexer
geworden. Andere haben sich zu einer trockeneren Version entwickelt eine dickflüssige, herzhafte
Schmorflüssigkeit, die ihrerseits von einer leichten Brühe begleitet werden kann.
Die vielleicht typischste unter den Thai-Suppen ist die scharfsaure
thomyam. Viele Leute erkennen sie am ehesten, und zweifellos sind sie die unvergesslichsten. Die
Würzzutaten für scharfsaure Suppen werden in einem Mörser zerdrückt, bevor man sie in der Brühe
köcheln lässt. Manchmal werden sie sogar zu einer Paste zerstoßen und in der Suppe aufgelöst, die so zu
einer primitiven Form von Curry wird.
Schließlich werden in diesem Kapitel die üppigen Suppen auf Kokosnuss-Basis vorgestellt. Sie sind die
reichhaltigsten und
stellen die größten Anforderungen an den, der sie zubereiten und ihrer Zusammensetzung entsprechend
würzen will.
So einfach sie in technischer Hinsicht sein mögen, umspannen Thai-
Suppen eine erstaunliche Vielzahl verschiedener Geschmacksnuancen und Konsistenzen.
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