Das Mehl in eine Schüssel sieben. In die Mitte eine Vertiefung drücken und darin die Hefe mit dem
lauwarmen Wasser und etwas Mehl zu einem glatten Vorteig anrühren. Die Schüssel mit einem Tuch
abdecken und den Teig an einem warmen Ort gehen lassen. Anschliessen die restlichen Zutaten zufügen
und alles so lange kneten, bis sich der Teig von der Schüssel löst. Wieder zudecken und zur doppelten
Menge aufgehen lassen.
Dann den Teig zu etwa 20 cm langen und 2 cm breiten Stangen ausformen. Kurz gehen lassen , die
Oberfläche darf nicht aufreissen! Mit der zerlassenen Butter bestreichen und mit Salz und Kümmel
bestreuen. Auf ein gut gefettetes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen bei 220 oC etwa 20 Minuten
backen.
Siegfried Ruoss:
Hefe im Wasser auflösen. Mit allen Zutaten einen weichen Teig bereiten, gut kneten und 45-60 Minuten
ruhen lassen. Während dieser
Ruhezeit wird der Teig zweimal mit nassen Händen durchgeknetet, wie bei den Wasserwecken. Nach dem
letzten Durchkneten nochmals gut aufgehen lassen.
Backofen auf ca. 240 Grad vorheizen. Die gesamte Teigmenge zu einem ca. 15 cm breiten Strang formen.
Von diesem Strang mit einem Messer oder Teigabstecher zwei 3-5 cm breite Teigstücke abschneiden, auf
ca. 20-30 cm Länge ziehen und mit der Schnittfläche nach oben auf
ein gefettetes oder mit Backpapier belegtes Blech setzen. Teigstücke mit Wasser bestreichen, mit grobem
Salz und Kümmel bestreuen, nochmals gehen lassen.
Eine Schale Wasser in den Backofen stellen, dann das Blech einschieben. Backzeit: ca. 20-25 Minuten
bei 240 Grad.
Ein naher Verwandter des Wasserweckens ist die Seele. Beide wurden und werden bevorzugt aus
Dinkelmehl hergestellt. Diese schwäbische Spezialität kommt aus dem Oberschwäbischen, hat sich aber
heute fest in Ulm und auch im Ländle etabliert.
Wenn ein Bursch seiner Geliebten eine grosse Seele schickte, so galt dies als ein Heiratsantrag. Auf dass
sie ein Herz und eine Seele werden.
Aber es gibt auch noch - zwei Seelen schlagen in jeder Brust gesüsste
Seelen. Denn früher schenkte der katholische Pate seinem Patenkind zu Allerseelen eine süsse Seele, auf
dass er für die armen Seelen bete. So überliefert auf der Schwäbischen Alb und dem Neckarland.
Aus Augsburg sind sogar Seelenbrezen überliefert, die man an Allerseelen an das Grabkreuz hängte.
Bescheiden wie wir sind, begnügen wir uns heute mit einer Seele, täglich frisch mit Salz und Kümmel
bestreut, frisch auf den Tisch.