Der Sanddorn ist ein wahres Kraftpaket, was seine Vitalstoffe angeht.
Die Kombination seiner Inhaltsstoffe sowie deren Mengen werden von kaum einer anderen Obst- oder
Gemüseart erreicht.
Anspruchslose Pflanze: Der Sanddorn (Hippophä rhamnoides) stammt der
Literatur zufolge ursprünglich aus Tibet. Er gehört zu den Ölweiden-Gewächsen und ist ein mittelgrosser,
dorniger Strauch mit
graugrünen, schmalen und fast stiellosen Blättern. Was den Standort und die Bodenbeschaffenheit betrifft,
ist er äusserst anspruchslos.
Er verträgt Wind, Hitze und Trockenheit und liebt die pralle Sonne; nur verdichtete Böden und Staunässe
behagen ihm nicht.
Der Sanddorn ist zweihäusig, d.h., dass es weibliche und männliche Pflanzen gibt, bei denen alle Teile
ungiftig sind. Im Herbst ist der Sanddorn-Strauch an seinen leuchtend gelben, orangen bis kirschroten,
leicht ovalen Beeren zu erkennen. Sie erscheinen erstmals nach zwei bis drei Jahren und reifen je nach
Sorte von Ende August bis Anfang Oktober.
Geerntet wird vor dem ersten Frost. Für die Weiterverarbeitung zu Sanddorn-Produkten werden die Zweige
ganz abgeschnitten. In einer
Erntemaschine werden die Beeren mittels einer Rüttelanlage von den Zweigen getrennt. Ein besonders
schonendes Verfahren für die empfindlichen Beeren ist das Einfrosten samt den Zweigen. Die Beeren
werden dann im eingefrosteten Zustand abgeschlagen. Sie müssen nach der Ernte entweder rasch
verarbeitet oder eingefroren werden. Da sie leicht oxydieren und dadurch nicht nur ihre Farbe, sondern auch
ihren Geschmack verändern, dürfen sie nicht mit Metall in Berührung kommen.
Vitamine von A bis E: Der Vitamin-C-Gehalt von Sanddorn (450mg/100g)
kommt zwar nicht an denjenigen von Hagebutten (1500mg/100g) heran, ist aber immerhin neunmal höher
als derjenige von Orangen, viereinhalbmal höher als derjenige von Kiwi und zweieinhalbmal höher als
derjenige von schwarzen Johannisbeeren. Dies brachte dem Sanddorn auch den Beinamen 'Zitrone des
Nordens' ein, denn in Regionen mit einer langen, sonnenlosen Zeit ist seine Bedeutung als Vorbeugung
gegen Skorbut und zur Immunstärkung seit langem bekannt.
Ausserdem findet man in 100g Sanddornmark bis zu 15mg Vitamin E, was dem Tagesbedarf eines
Erwachsenen entspricht. Überhaupt sind die Vitamine des ACE- sowie des B-Komplexes im Sanddorn gut
verteten. In
grösseren Mengen kommen verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalzium, Magnesium,
Mangan, Eisen) sowie Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Carotinoide und Phytosterine vor.
Diese Superpalette macht den Sanddorn zu einem Allroundtalent.
Gut für Herz und Nieren: Sanddorn-Beeren wurden in der traditionellen
Volksmedizin als kräftigendes Heilmittel verwendet und werden zunehmend auch im Pharma-Bereich
eingesetzt. Sanddorn kann aber nicht
als Arzneimittel mit einer spezifischen Wirkung betrachtet werden.
Durch die besondere Kombination seiner Inhaltsstoffe und deren hohe Mengen entfaltet er seine Wirkung
vor allem im vorbeugenden bzw.
unterstützenden Bereich. Vor allem in den Wintermonaten wird er zur Stärkung des Immunsystems
eingesetzt. Er kann vorbeugend bei Infektanfälligkeit, Erschöpfungszuständen, Appetitmangel und zur
Leistungssteigerung eingenommen werden. Man spricht ihm auch eine vorbeugende und schützende
Wirkung vor Herz- und Gefässkrankheiten
zu. Die Nierenfunktion, die Wasserausscheidung und der Cholesterinspiegel werden von ihm ebenfalls
günstig beeinflusst.
Bei Vitamin-C-Mangelerkrankungen wie Zahnfleischbluten,
Frühjahrsmüdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen sowie in der Rekonvaleszenz, der Schwangerschaft
und der Stillzeit kann Sanddorn unterstützend verwendet werden. Ältere Menschen, Raucher und solche
mit einem regelmässigen Alkoholkonsum können ihren Mehrbedarf an Vitamin C durch die Einnahme von
Sanddorn decken.
Zur Hautpflege und Wundheilung: Die Beeren liefern wichtige
Substanzen für die Haut und sollen vor Alterung, Entmineralisierung und Austrocknung schützen. Das fette
Öl der Samen und des Fruchtfleisches fördert die Wundheilung und die Bildung des obersten Haut- und
Schleimhautgewebes. Es wird äusserlich zur Vorbeugung und
Therapie von Strahlenschäden (Röntgenstrahlen, Sonnenbrand) und zur Wundbehandlung verwendet. In der
russischen Medizin nutzte man das aus den Samen gewonnene Öl bei chronischen Hauterkrankungen,
Akne und Decubitus (Durchliegeschäden).