Das Wichtigste hierzu ist eine kräftige Fleischbrühe, die mit viel Suppengrün und einer Knoblauchzehe
gewürzt, hergestellt wurde.
Bouillon erkalten lassen und entfetten (1/2 l). Die notwendigen 7-8
frischen Kräuter, wie Borretsch, Dill, Kresse, Estragon, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und
Schnittlauch verlesen. Ganz gewiß gehört wegen seines durchdringenden Geschmacks k e i n Liebstöckel
dazu, aber auch nicht Knoblauch, welchen man ja der guten Bouillon angetan hatte. Alle Kräuter werden
fein gewiegt (ja nicht durch eine Zerkleinerungsmaschine drehen; für Frankfurter ein "Sakrileg") und in eine
Schüssel geben. Ein bis zwei hartgekochte Eier erkalten lassen, Dotter herauslösen und diese mit Salatöl,
Salz, Pfeffer, einem kleinen Teel. Senf und etwas Zucker zu einer sämigen Mayonnaise rühren. Ganz eilige
unter den Köchen mögen vielleicht nicht auf die Dotter roher Eier verzichten, weil dann die Mayjonnaise
schneller fertig ist. Unter die sämige Masse hebt man die Kräuter und gießt nun erst ganz langsam von der
kalten Bouillon dazu, im Wechsel mit der sauren Sahne oder bei sehr schlankheitsbewußten Essern den
Joghurt.
Als Pfiff: Das Eiweiß der hartgekochten Eier, gewürfelt auf die Soße
geben, so daß eine kleine Haube auf der Sauciere bleibt. Diese Soße eignet sich vorzüglich zu kaltem
oder warmem Fleisch. Der Frankfurter ißt sie im Frühjahr mindestens einmal in der Woche zu seinem so
sehr geschätzten gekochten Rindfleisch, auch Suppenfleisch genannt. Aber auch für vornehme Mahlzeiten
schmeckt diese Version der "Grünen Soße" zum "Wiener Tafelspitz" oder zur norddeutschen "Gepökelten
Rinderbrust".
Anmerkung von mir: Als einfaches Essen wird sie auch zu Pellkartoffeln
gereicht. Manche Hausfrau reichert sie mit feingeschnittener Fleischwurst an.