Keine Angabe

Essbare Blumen und Blüten kommen auf die Speisekarte ..



Für 1 Info Asiaten beispielsweise essen die aufgeblühten, gelben Blumen von vielen Kohlarten als Delikatesse, wie Gartenexperte Elmar Mai erklärt. Kohl lässt sich in den unterschiedlichsten Stadien verwenden: Als Blatt, etwa bei Weiß- oder Rotkohl, als verdickter Stiel wie bei Kohlrabi üblich, als junger Blütenstand wie bei Brokkoli oder Blumenkohl, und als aufgeblühte Blüten, was bei uns noch nicht so sehr verbreitet ist. Und schließlich verwenden wir Kohlsamen als Keimsprossen, speziell die von Radieschen und von Brokkoli. Möglich ist das Ganze deshalb, weil die Familie der Kohlgewächse keine giftigen Vertreter enthält und alle Pflanzenteile essbar sind. Das hat natürlich Grenzen, weil Bitterstoffe oder zähe Pflanzenfasern den Genuss beeinträchtigen.

Auch Rosenblätter können in der Küche verarbeitet werden. Kleine Warnung zu Beginn:

Dieser kleine Exkurs in die allgemeine Kohlkunde zeigt, dass von Pflanzen einerseits vieles verwendet werden kann, es andererseits aber nicht die Regel ist. Von Tomaten oder Kartoffeln weiß man, dass die gesamten Pflanzen einschließlich unreifer oder bei Kartoffeln sogar roher Früchte giftig sind. Gleiches gilt für ungekochte Bohnen. Trotzdem gehören alle drei zu unseren beliebtesten Nahrungsmitteln.

Man muss sich also in der Botanik schon genaür auskennen, um zu wissen, was man essen darf und was nicht. Das gilt insbesondere bei Essblumen. Diese Warnung sei vorhergeschickt. Also bitte nur das essen, was man einwandfrei erkennt und von dem man weiß, dass es essbar ist. Und vor allem sollten Eltern ihre Kinder behutsam an das Thema heranführen! Der Spaß soll schließlich nicht mit Bauchweh enden.

Infobox - Essbare Rosengewächse:

Die Familie der Rosengewächse hält ähnlich den Kohlgewächsen eine Vielzahl von essbaren Vertretern bereit: Äpfel, Birnen, Quitten oder Schlehen, aber auch die Hagebutten der Hundsrosen. Zwar könnte man auch alle Blüten der Rosengewächse essen, aber sie schmecken eher fade. Anders die Rosenblüten, die essbar sind, wenn man die Blütenblätter vom Fruchtknoten befreit. Insbesondere die duftenden Sorten können, in etwas Zucker eingelegt, Süßspeisen interessant veredeln oder mit Apfelsaft vermengt interessante Gelees ergeben. Auch können Rosenblätter in Blätterteig zubereitet werden.

Würzig-scharfe Taglilien:

Jetzt sind vor allem Taglilien und Dahlien in den Gärten in Hochblüte. Taglilien kann man sowohl als Blüte, als auch als Knospe zubereiten. Die winterharten Taglilien heißen so, weil sich im Sommer jeden Tag eine neue Blüte öffnet, während die alte gegen Abend abstirbt. Es schadet der Pflanze also gar nicht, wenn man die Blütenblätter vor dem Abblühen erntet. Es ist interessant, dass bei Taglilien verschiedene Sorten einen geringfügig anderen Geschmack aufweisen. Die Blütenblätter sind derb und saftig und haben einen würzig-scharfen Nachgeschmack.

Zu viele sollte man nicht essen, denn die Wirkung ist bei größeren Mengen abführend. Aber im Garten ist der Genuss von ein bis zwei Blütenblättern bei heißem Wetter ein toller Durstlöscher und liefert bei Speisen eine interessante Geschmacksnote, entweder für einen herzhaften Salat oder als Fleischbeilage. Die Knospen - sie sollten noch keine Färbung zeigen - sind ebenfalls eine wahre Delikatesse, wenn man sie halberwachsen erntet und in etwas Öl anschmort. Sie entwickeln einen aromatischen Nussgeschmack, eine außergewöhnliche Beilage für einen Braten oder als Garnitur für einen herzhaften Salat.

Dahlien als Salatdekoration:

Dahlienblätter dagegen sind süß und eignen sich ideal als Salatdekoration. Auch hier sollten die Blütenblätter vom Kelch befreit und lose verwendet werden. Wegen der ungezählten Sorten ist fast jede Farbe verfügbar und kann einem Salat eine individuelle Note verleihen - je nachdem, ob die Lieblingsfarbe gelb, rot oder orange ist. Dahlien sind nicht winterhart und können sowohl im Blumenkasten, im Kübel oder im Garten in einem Blumenbeet ab Mitte Mai angebaut werden. Sie sollten aber im Winter nach dem ersten leichten Nachtfrost, wenn die Blätter abgestorben sind, in einem kühlen Keller fast trocken als Knolle überwintern.

Ein interessantes Gewürz für eine herzhafte Geschmacksnote sind die Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse. Sie sind dank der Senföle ordentlich scharf, im Garten ebenfalls ein idealer Durstlöscher und lassen sich einjährig sowohl in Kästen, größeren Töpfen, als auch im Garten ausgepflanzt kultivieren. Die Samen werden schon mal als Kapernersatz in Öl eingelegt. Von der Kapuzinerkresse gibt es neben meterlang rankenden Sorten auch kompakte Varianten für den Blumentopf oder den Balkonkasten. Blüten der Kapuzinerkresse sind sowohl für Fleischspeisen eine interessante Dekoration zum mitessen, als auch eine würzige Zutat für Salate.

Vom Unkraut zur sättigenden Mahlzeit:

Rasenfreunde hassen Gänseblümchen oder Löwenzahn als unerwünschtes Unkraut. Hier heißt die Devise: "Liebe Deine Feinde, und habe sie zum Fressen gern." Denn von beiden lassen sich die Blüten essen. Gänseblümchen sollten allerdings von den äußeren, weißen Blütenblättern befreit und nur das gelbe Körbchen in der Mitte verzehrt werden. "Mit Essig und Öl angemacht, ergibt eine große Hand voll Gänseblümchen eine sättigende Mahlzeit, die leicht süßlich und nach Marzipan schmeckt", meint Gartenexperte Elmar Mai. Löwenzahn hat einen ähnlich süßlichen Geschmack, auch hier lassen sich die gelben Blütenblätter vorzüglich in Salaten verwenden oder mit jungen Löwenzahnblättern als vitaminhaltiger Salat zubereiten.

Im Frühjahr lassen sich auch neben Fliederblüten (die Blätter sind giftig) Veilchen oder Stiefmütterchen als Salatbeigaben verwenden. Man kennt ja auch die Holunderküchlein, bei denen die Blütendolden des Holunders in den rohen Pfannkuchenteig getunkt und erst unmittelbar vor der Zubereitung wieder entfernt werden. Als beliebte Delikatesse gilt, Kürbis- oder Zucchiniblüten, die jetzt überall zu ernten sind, in Pfannkuchenteig auszubacken. Mit karamellisiertem Zucker gefüllt oder in einer Rahmfrischkäsezubereitung eingebettet (Flan genannt) sind Kürbis- oder Zucchiniblüten ebenfalls eine Köstlichkeit.

Zierpflanzen zum Fressen gern:

Selbst reine Zierpflanzen kann man zum Fressen gerne haben. Jeder erfreut sich am Duft der so genannten Duftgeranien, korrekt Duftpelargonien genannt. Aber kaum einer wagt es, die Blüten oder die Blätter zu essen. Beides ist möglich und lässt sich entsprechend des Aromas einsetzen. Duftgeranien gibt es in den herben Varianten von Zimt über Pfefferminze bis Zitrone, andere Arten oder Sorten sind eher süßlich und erinnern sogar an Rosen. Die herben Sorten kann man, stets frisch geerntet, im Teig verwenden und interessante Brote daraus backen.

Mit den Blüten kann man Salate garnieren oder aus Blättern und Blüten lassen sich Kräuterschnäpse aromatisieren. Zitroneneis oder Eistee mit einer Zitronenpelargonienblüte oder den Blüten einer Zitronenverbene lässt den Durst schnell vergessen. Duftpelargonien stammen aus Südafrika und müssen im Winter im Zimmer gehalten werden. Dazu werden sie am besten kräftig zurück geschnitten oder aus Stecklingen, jetzt in Erde gesteckt, für das kommende Jahr neu gezogen.

Blüten zum Würzen:

Auch die Blüten vieler ohnehin als Gewürz oder Aromapflanzen bekannten Gartengewächse können gegessen werden, etwa die Blüten von Borretsch, von Minze-Arten, Rosmarin oder von Salbei. Sie haben einen ähnlichen Geschmack wie die zum Würzen verwendeten Blätter und können als nette Garnierung den entsprechenden Speisen beigefügt werden.

Selbst die Blüten von Heilpflanzen wie Indianernessel (süßlich), Ringelblume (scharf-würzig) oder Malven (eher lieblich) sind essbar und können zur Abstimmung von Speisen eingesetzt, für Salben (Ringelblume) oder Tee verwendet werden. Die Pflanzen sind kurzlebig und können jedes Jahr aufs Neue in Kübeln, Kästen oder im Garten ausgesät werden.

Angewärmte Butter lässt sich mit Ringelblumenblättern vor dem Backen gelb einfärben und dient so als Safranersatz. "Logisch, dass Blüten, die man essen möchte, ungespritzt sein müssen. Die Düngergaben sollten auch nicht zu übermäßig erfolgen, um das Nitritproblem zu umgehen", mahnt Elmar Mai. Hier gelten ähnliche Verhaltensregeln wie im Gemüseanbau.

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