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Hagebutten - wilde Power-Früchtchen



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Zutaten

  • Hagebutte
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  • - Betty Bossi News
  • - Barbara Rigert
  • - Vermittelt von R.Gagnaux
  • Bei Ausgrabungen von Pfahlbausiedlungen fand man in den Küchenabfällen Hagebuttenkerne - die Verarbeitung dieser roten Herbstfrüchte war also schon vor Jahrtausenden üblich. Ohne ihren hohen Vitamin-C-Gehalt zu kennen, schätzten unsere Vorfahren die Rosenbeeren in Form von Tee, Saft, Mus oder Konfitüre. Es lohnt sich, diese altbekannten Früchte wieder für den heutigen Menüplan zu entdecken! Hagebutten - Früchte der Wildrose: Die Hagebutte ist die Frucht von mehr als 200 verschiedenen wild wachsenden Rosenarten. Doch nur wenige von ihnen werden genutzt, darunter die Hundsrose (rosa canina), die Apfelrose (rosa villosa) und die Kartoffelrose (rosa rugosa). Die Kelchblätter dieser Wildrosenarten entwickeln sich zu den als Hagebutten bekannten, scharlachroten, orangen bis dunkelroten Scheinfrüchten. Diese sind eigentlich die Samenkapseln der Wildrose, die sich bilden, nachdem die Pflanze geblueht hat. Am häufigsten trifft man auf die Hundsrose, deren Strauch bis zu fünf Meter hoch wird.

    Hagebuttensträucher finden sich fast in ganz Europa an Waldrändern, in Wildhecken und in Gärten. Die Frucht gibt es in länglicher, schmaler oder in dicker, roter Form - diese ist meist in Gärten zu finden. Geerntet werden kann von September bis November. Die Hagebutten sind reif, sobald sie weich sind.

    Extrem hoher Vitamin-C-Gehalt: Hagebutten gehören zu den vitaminreichsten Früchten, ausserdem enthalten sie Apfel- und Zitronensäure sowie viele Mineralstoffe. Sie unterstützen die Blutbildung und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegen Erkältungs- und Infektionskrankheiten. Ausserdem wirken sie sich günstig auf die Nierentätigkeit aus, da sie schwach harntreibend sind, und finden auch als mildes Abführmittel Verwendung.

    Wildrosen-Hagebutten stechen durch einen extrem hohen Gehalt an Vitamin C hervor: 1500 mg auf 100g (!). Analysen haben sogar schon Vitamin-C-Werte um 4000 mg ergeben. Ihr Vitamin-C-Gehalt ist somit sogar höher als derjenige von Zitrusfrüchten: eine einzige Hagebutte enthält 20-mal mehr Vitamin C als eine Orange, deshalb ist sie im Winter eine ideale Vitaminspenderin. Lediglich die Obstart Acerola weist in rohem Zustand vergleichbare Werte auf.

    Wie alle anderen Lebensmittel erleiden auch die Hagebutten durch die verschiedenen Zubereitungsarten erhebliche Vitamin-C-Verluste: die Konfitüre enthält z.B. nur noch 70 bis 80mg pro 100g; das ist jedoch ein Wert, der immer noch weit über demjenigen von Südfrüchten liegt.

    Verhältnismässig gut schneidet die Hagebutte auch bezüglich ihres Vitamin-E-Gehaltes ab. In Kombination mit den Sekundären Pflanzenstoffen (Flavonoide und Carotinoide) wirkt Vitamin E besonders zellschützend. Ferner haben die Inhaltsstoffe der Hagebutte antioxidative und abwehrstärkende Eigenschaften.

    Hagebutten werden hauptsächlich als Tee verwendet. Dank ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt stärken sie das Immunsystem. Deshalb sind sie besonders bei Grippe zu empfehlen.

    Hagebutten im Volks- und Aberglauben: Dass die Hagebutte, deren Verwertung Archäologen bereits in Schweizer Pfahlbauten aus der Steinzeit nachweisen konnten, auch im Volks- und Aberglauben ihre Spuren hinterlassen hat, verwundert nicht. So war man früher der Überzeugung, gegen Krankheiten und Unheil aller Art gefeit zu sein, wenn man am Weihnachtsabend oder in der Neujahrsnacht eine frisch gepflückte Hagebutte verzehrte. Die rote Frucht sollte zudem vor Blitz und Unwetter schützen sowie unliebsame 'Gäste' fern halten. In Belgien wurden den Kindern Halsketten aus Hagebutten umgehängt, um sie vor Unheil zu schützen. In Ungarn ass man am Weihnachtsabend eine Suppe aus Hagebutten und hoffte darauf, im kommenden Jahr von Zahnschmerzen verschont zu bleiben.

    Hagebutten in der Küche: Die Verarbeitung von Hagebutten zu Konfitüre ist zeitaufwändig und mit viel Arbeit verbunden. Wer sich die Mühe sparen will, kann die Konfitüre fertig kaufen. Auf Herbstmärkten und in Reformhäusern sind jetzt weitere Produkte aus den Rosenbeeren erhältlich:

    * Hagebuttenmark: leicht süsses Mus, das zu Konfitüre verarbeitet oder für Wildsaucen verwendet werden kann.

    * Hagebuttenlatwerge: wird aus dem Saft von Hagebutten hergestellt. Sie ist durchsichtig, rötlich und hat die Konsistenz flüssigen Honigs.

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