Hausgemachte Pasta-Sorten sind leicht und locker und schmecken auf
jeden Fall bedeutend besser als die industriell gefertigten.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Teigwaren richtig gekocht werden, nicht zu weich, sondern al dente.
Und noch etwas sollte die Gastgeberin beachten: Die Gäste müssen auf die Pasta warten und auf
keinen Fall die Pasta auf die Gäste. Susanne Hornikel zeigt, wie einfach ein Nudelteig herzustellen ist, und
sie verrät ausserdem, was sie mit dem Nudelteig zaubert.
_Infos_
* "Pasta" heisst Teig. Gemeint ist ein Teig aus Mehl, Wasser, Salz und
manchmal Eiern.
* Das älteste überlieferte Nudelrezept wurde vor 4.000 Jahren in
China auf Pergament geschrieben. Etruskische Grabreliefs aus dem 4.
Jahrhundert v. Chr. belegen, dass damals schon im Mittelmeerraum Pasta beliebt war. Auch in einem der
ersten römischen Kochbücher, das der Römer Apicius 25 v. Chr. verfasste, sind Pastarezepte aufgeführt.
Nachweislich haben Mediziner der Scuola Medica Salentina bei Tuberkulose bereits um das Jahr 1.000
eine Hühnerbrühe mit Nudeln verordnet. Die ersten getrockneten Teigwaren haben vermutlich die Araber 827
bei ihrer Besetzung nach Sizilien gebracht.
Teigstränge wurden über Holzstäbe gewickelt und an der Sonne getrocknet. Das erste Convenience-
Produkt war erfunden!
* Seit dem 16. Jahrhundert wird Hartweizen für die Pasta
grossflächig in der Umgebung von Neapel angebaut. Die Qualität des Weizens hängt von dem Gluten ab,
d.h. von dem Klebereiweiss. Der Kleber ist die elastische Substanz, die die Zellstruktur festigt.
* Am besten eignet sich für die Nudelherstellung der Durum-Weizen.
Nur das Nährgewebe des Samenkorns wird verwendet und zu Griess gemahlen. Er hat eine bernsteingelbe
Farbe.
* Eine gute Pasta muss während des Kochens ihre Form behalten und
sollte das Kochwasser nicht trüben.
* Pasta macht nicht dick! Was dazu gegessen wird, wie beispielsweise
die Saucen, können Gewichtsprobleme schaffen. 100 g ungekochte Rohware zählen durchschnittlich 350
kcal. Der Fettanteil ist gering, selbst bei Zugabe von Ei. Pasta hat komplexe Kohlenhydrate, die langsam
vom Körper abgebaut werden. Eine ideale Energiequelle für Körper und Geist. Aus diesem Grunde
empfehlen die Ernährungswissenschaftler den Sportlern, vor ihren Wettbewerben Pasta zu essen.
* Ausserdem haben die Teigwaren wertvolle Vitamine wie A und E und
Vitamine aus der B-Gruppe, sie sind reich an Mineralstoffen wie
Phosphor, Kalium, Magnesium, Natrium und Eisen.
* Pasta macht glücklich! Sie besteht aus ca. 70% Kohlenhydrate und
der Körper kann so das Glückshormon "Serotonin" bilden.
* Viele italienische Nudelsorten werden ohne Ei hergestellt und sind
daher für Lebensmittelsmittelallergiker eine gesunde Alternative.
* In Norditalien wird die "Pasta fresca", die frische Pasta, mit
vielen Eiern hergestellt, im mittleren Italien mit eher weniger Eiern und im Süden bestehen die Teigwaren
nur aus Hartweizengriess und Wasser. Die "Pasta secca" , die getrocknete Pasta, kommt ursprünglich
aus Süditalien und ist heute überall verbreitet.
* Die Pasta wird in zwei grosse Gruppen eingeteilt: in die "Pasta
liscia", das sind glatte, flache Teigwaren, wie z.B. Tagliatelle, und in "Pasta ripiena", das sind gefüllte
Teigwaren, wie z.B. Ravioli.
* Aus der italienischen Küche sind Pasta-Gerichte nicht wegzudenken.
Der erste Gang der täglichen Menufolge besteht meistens aus Pasta und oft ist sie vegetarisch zubereitet.
* Tipp: Damit die Nudeln nach dem Abschütten nicht trocken werden und
zusammenkleben, geben die italienischen Hausfrauen ein wenig vom Abkochwasser in den Topf und darauf
die abgeschütteten Nudeln bis sie weiterverarbeitet oder serviert werden.
Rezepte: Nudelteig Pasta mit Pilzen und Spargel Pasta mit Spinat
http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/vvv/kochschule/2006/06/20/index.ht
ml
:Letzte Änder. : 2.07.2006