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Schwache Power-Riegel
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Zutaten
Riegel und Schnitten sollen Energie spenden. Was ist dran an der süssen Zwischenmahlzeit? Tüte auf,
Riegel raus, essen. Nicht nur Barufstätige und Sportler finden die schnellen Energiespender unheimlich
praktisch. Auch Kinder stehen auf das Müsli im Kompaktformat und auf die süssen Fertigschnitten aus
dem Kühlregal.
Aber halten die Produkte auch, was sie versprechen? Die Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen hat
beispielsweise die
beliebte Milchschnitte unter die Lupe genommen. Ergebnis: "Mit einem
herkömmlichen Milchprodukt hat sie nur wenig zu tun. Eine Schnitte enthält nur einen Esslöffel Milch".
Wegen ihres hohen Fett-,
Zucker- und damit auch hohen Energiegehaltes gehört sie nach Ansicht
der Verbraucherschützer eher zu den kalorienreichen Süssigkeiten.
Der Zuckergehalt einer Schnitte entspricht etwa drei Stück Würfelzucker. Selbst als Calciumlieferant hat
der Fertigsnack schlechte Karten: Dieselbe Calsiummenge steckt beispielsweise beeits
in einem halben Becher (75g) Joghurt, jedoch durch ein günstigeres Närstoffverhältnis kalorienärmer und
wertvoller "verpackt".
In Müslieriegel steckt zu viel Zucker. Ebenfalls mehr den Süssigkeiten zuzuordnen sind die zahlreichen
Müsliriegel, die mit einem körnigen und damit wertvollen Innenleben werben. Mit dem Urmüsli aus
unterhitztem Getreide, frischem Obst, Nüssen und Sauermilch haben die Fertigriegel aber nur wenig
gemeinsam. Selbst die Grundzutat, das Getreide, spielt bei den Riegeln oft nur noch eine untergeordnete
Rolle. Das stellten Experten der Stiftung Warentest fest. Sie fanden in 21 verschiedenen Testriegeln fünmal
Zucker, viermal Schokolade und dreimal Nüsse als Hauptzutat. Bis zu 36 Prozent Zucker steckte in
einzelnen Produkten, sogar etwa vierzig % in den Spezialriegeln für Sportler. Müsliriegel für Sportler sind
zusätzlich mit Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem aber mit Traubenzucker angereichert. Egal, in
welcher Form der Zucker enthalten ist - Müsliriegel können die Kariesentstehung
begünstigen. Da die meisten Riegel eine klebrige Konsistenz haben, kann der Angriff auf den Zahnschmelz
sogar besonders dauerhaft sein.
Die Tester fanden in den Riegeln noch mehr Fragwürdiges: z.B. zuviel
Fett, aber zu wenig von den günstigen Getreidebestandteilen Stärke und Ballaststoffe. Stärke gehört zu
den sogenannten komplexen Kohlenhydraten. Diese kann der Körper langfristig am besten als
Energiequelle nutzen. Ein Energiespender für zwischendurch - als
solche werden die Power-Riegel schliesslich angepriesen - sollte
deshalb stärkereich sein, wenn der Effekt länger anhalten soll. Die Testriegel etnhielten nur etwa acht
Gramm pro Stück. Zum Vergleich:
Eine Scheibe Vollkornbrot (fünfzig Gramm) enthält etwa zwanzig Gramm. Ballaststoffe sind in Müsliriegeln
ebenfalls Mangelware.
Selbst Produkte, die mit hohem Ballaststoffanteil werben, enthalten höchstens zwei Gramm. Ein Apfel
(hundert Gramm) enthält nur halb soviel Kalorien, aber fast doppelt soviele Ballaststoffe. Bis zu 25%
"verstecktes" Fett aus Nüssen, Schokolade und Pflanzenfett machen aus einien Müsliriegeln einen
deftigen Snack. Fazit: Weder die
Müsliriegel noch Milchcremeschnitten aus dem Kühlregal sind ideale Pausensnacks. Wer trotzdem nicht
darauf verzichten möchte, sollte Produkten mit möglichst wenig Zucker und vielen Ballaststoffen den
Vorzug geben. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft dabei: An erste
Stelle steht, wovon am meisten enthalten ist. Werten Sie die (zu) kleine Mahlzeit am besten mit Milch,
Joghurt oder Obst auf.
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