In der Volksmedizin geniesst der Sellerie noch immer den Ruf eines Potenzmittels. Schon die alten
Griechen setzten auf seine anregende Wirkung, machten ihn zum Symbol des Sieges und Triumphes. In
Homers Odyssee war Sellerie das Lieblinsgemüse der Kalypso, die nicht nur auf seine
stoffwechselanregende, sondern vor allem auf seine liebesanregende Wirkung hoffte. Der Sagenheld
Achilles soll mit Selleirie sein lahmendes Pferd kuriert haben, und Hippokrates emfpahl Selleire als Anti-
Stress-Medizin. Ursprungspflanze unseres
Kluturselleries ist der wilde Sellerie oder Sumpfsellerie aus dem Mittelmeerraum. Als Gewürzgemüse
wurde Sellerie erst im 17.Jahrhundert beliebt, als italienischen Gärtnern die Züchtung entbitterter Sorten
gelang.
Schmackhafte Naturmedizin für Magen und Darm. Das typische Aroma des Selleries ist nicht jedermanns
Sache. Wer sich jedoch damit anfreunden kann, wird belohnt: Die Inhaltsstoffe regen Speichel- und
Gallefluss
an, helfen dem Magen beim Verdauen und wirken entwässernd.
Naturärzte empfehlen daher Wurzeln und Kraut für alle Leiden, bei denen eine Verbesserung des
Stoffwechsels, also eine "innere Reinigung" erwünscht ist. Dazu gehören Wasseransammlungen im
Körper, Rheuma, Gicht, Verstopfung oder Gallenstauungen. Eine Kurz mit Sellerie als Gemüse, Saft oder
Tee kann den Stoffwechsel günstig beeinflussen und gleichzeitig beruhigend wirken. Nur akut Nierenkranke
sollten mit Sellerie vorsichtig sein, da er die Nieren reizt. Diese Empfehlung gilt auch für Allergiker. Sellerie
gehört zu den Lebensmitteln, die besonders häufig Allegien auslösen. Zum Schluss ein kleiner
Wermutstropfen: Dass Sellerie die Liebeskraft
stärkt, ist mehr Wunsch als Wirklichkeit. Sellerie enthält zwar Stoffe, die die Sexualfunktion beeinflussen.
Die Stoffe kommen aber in so geringen Mengen vor, dass ein Einfluss auf das Liebesleben
auszuschliessen ist.
Botanisch gehört der Sellerie (Apium graveolens) zu den Doldengewächsen (Apiaceä). Als Kulturpflanze
gibt es ihn in drei verschiedenen Formen: als Knollen-, Stangen- und Schnittsellerie.
Knollensellerie: bildet eine kugelige verdickte, äusserlich braune
Rübe. Er verträgt auch rauhes Klima und komtm überwiegend aus Freilandanbeu, Knollensellerie ist reich
an den Vitaminen E, K und Folsäure sowie an Kalium und Calcium.
Stangen-, Stuaden- oder Bleichsellerie: ist ein Stengelgemüse mit
magerer Wurzel und fleischigen Blattstielen. Gelbe Sorten schmecken milder als grüne. Staudensellerie
stammt oft aus dem Gewächshaus.
Er enthält viel Provitamin A, Vitamin K, Kalium und Calcium.
Schnittsellerie: ist eine Würzpflanze ähnlich wie Petersilie. Bei
dieser Form werden die aromatischen Blätter genutzt.
Für die Gesundheit: von besonderer Bedeutung ist das ätherische Öl
des Selleries mit den hautpkomponenten Limonen und Selinen. Mi tden Bitterstoffen wirken sie anregend
auf den gesamten Stoffwechsel.
Tips für den Einkauf und die Küche: Kaufen Sie Sellerie am besten
frisch. Alte Knollen schmecken meist bitter und sind innen holzig.
Kaufen Sie feste Knollen ohne Flecken und Nebenwurzeln. Damit Aroma und wertvolle Inhaltsstoffe nicht
verlorengehen, sollten Sie angeschnittene Knollen schnell verbrauchen. Auch Bleichsellerie hat frisch den
höchsten Nähr- und Genusswert. Frische Stangen haben
knackige, grüne Blätter.
Die grünen Bläter enthalten deutlich mehr wertvolle Inhaltsstoffe als die Knollen oder Stangen. Deshalb
sollten Sie sie möglichst mitverwenden. Die frischen Blätter geben zum Beispiel Kartoffelsuppe oder
Eintöpfen ein würziges Aroma.
Knollensellerie eignet sich vor allem für Suppen, Salate und würzige Sossen. Moderne Naturköche bereiten
auch vegetarische Gerichte daraus zu.
Stangensellerie ist eine beliebte Rohkostzutat. Sein mild-würziges
Aroma harmoniert gut mit Käse und Nüssen. Die Stangen schmecken aber auch gedünstet oder
überbacken.