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Pfefferminze (Mentha piperita L.) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Pfefferminze) Inhaltsstoffe:

Das ätherische Öl (bis zu 2.5% in den Blättern) besteht hauptsächlich aus Menthol (etwa 50%), Menthon (10 bis 30%) und Menthylestern (bis 10%) sowie weiteren Monoterpenabkömmlingen (Pulegon, Piperiton, Menthofuran). Jasmon (0.1%) hat erheblichen Einfluss auf den Wert desÖles. Menthol und Menthylacetat, die für den erfrischenden und scharfen Geschmackseindruck verantwortlich sind, finden sich vor allem in älteren Blättern und werden vermehrt bei langer täglicher Sonnenbestrahlung gebildet; die gröber schmeckenden Ketone Menthon und Pulegon (auch Menthofuran) finden sich dagegen vor allem in jüngeren Blättern und bei kurzer täglicher Lichtperiode. Andere Minzen enthalten teilweise wesentlich andere Inhaltsstoffe: M. crispä (Krauseminze) enthät 50% Carvon, M. pulegium (Poleiminze) 80% Pulegon. Herkunft:

Pfefferminze ist ein steriler Hybrid aus der Wasserminze (M. aquatica) und der Grünen Minze (Spitzminze, M. spicata). Sie wächst gelegentlich wild in Mittel- und Südeuropa, ihr Wert wurde aber wohl zuerst in England erkannt, von wo aus sich der Anbau auf den europäischen Kontinent und Nordafrika (heute ein Hauptanbaugebiet) ausbreitete. Andere Minzarten sind in Europa und Asien heimisch und werden teilweise schon seit dem Altertum vom Menschen genützt (so wird eine Minze im Neuen Testament erwähnt, siehe Granatapfel). Heutige asiatische Kultivare haben möglicherweise einen von der europäischen Pfefferminze unabhängigen Ursprung. Fast alle Arten der Gattung Mentha sind aromatisch, wenn auch nicht alle das reine, pfeffrig-frische Aroma der Pfefferminze aufweisen. Viele Arten haben jedoch nur lokale Bedeutung; im grossen und ganzen kann man jede Minze durch die Zucht- Pfefferminze ersetzen, aber nicht immer umgekehrt.

Etymologie:

Der Ursprung von lateinisch mentha und griechisch mintee ist dunkel. Der Artname piperita bezieht sich auf den pfefferartig scharfen Geschmack.

Pfefferminze ist eher als Heilkraut und beliebter Kräutertee von Bedeutung; so ist Pfefferminztee aus frischen Blättern ein Nationalgetränk in einigen nordafrikanischen Staaten. Sie wird aber in einigen asiatischen Ländern auch als Gewürz verwendet. Getrocknete Minzblätter spielen eine wichtige Rolle in der türkischen und persischen Küche; auch in der von Persien beeinflussten Küche Nordindiens findet man Pfefferminze in mogulischen Gerichten, z.B. biriyanis (siehe Safran). Minze ist auch in Vietnam sehr beliebt, wo man die Blätter so gut wie immer frisch geniesst. Zu nahezu jedem südvietnamesischen Gericht werden aromatische Kräuter serviert; am häufigsten trifft man dabei auf Koriander, Wasserpfeffer, langen Koriander, Basilikum und Minze. Siehe Wasserpfeffer für Details. In den europäischen Küchen wird Minze nur selten verwendet, am meisten in England, wo sie zusammen mit Thymian, das beliebteste Würzkraut ist; Pfefferminzsauce ist dort ein beliebtes Würzmittel für gekochtes Fleisch. Aus England stammt auch die erfrischende Kombination von Pfefferminzaroma und Schokolade. Kärntner Kasnudeln (=Käsenudeln) sind eine österreichische Spezialität, die ihren Charakter frischen Pfefferminzblättern verdankt. Dieses Gericht aus dem südlichen Bundesland Kärnten demonstriert dessen Nähe zu Italien, von wo die Kunst des Nudelkochens importiert wurde: Grosse, ravioli-artige Nudeln werden mit einer Mischung aus Topfen, gekochten Kartoffeln und frischen Kräutern, allen voran eine auf Kärnten beschränkte Minzart und Kerbel, gefüllt. Man serviert sie mit etwas flüssiger Butter entweder als Zwischenmahlzeit oder sogar als Abendessen.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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