Bergtatsch ist genau genommen nicht eine Heuer-, sondern eine
Wildheuerspeise. "Im Berg", also in der Wildheuerhütte, hatte man bloss die allereinfachsten und haltbaren
Nahrungsmittel: Zucker,
Mehl, Salz, Polenta, eingesottene Butter oder Schweineschmalz - und
Schnaps gegen innerliche und äusserliche Gebresten. Oder eben für den Tatsch.
Karin Rüegg: "Tatsch wirkt vorbeugend für und gegen alles"
behauptete Papa und zwinkerte mit dem linken Auge.
(Heuer: schweiz. für Heumacher; Wildheuer: jemand, der an
gefährlichen Hängen in den Alpen Heu macht; Gebresten: schweiz.
oder veraltet für Gebrechen) Schnaps mit Zucker vermischen, Mehl und Salz daruntermengen, Wasser
beigeben, zu einem dicken Teig rühren.
Die Hälfte der Butter in einer Bratpfanne heiss werden lassen, den Teig zugeben, die Unterseite goldbraun
backen, die zweite Butterhälfte beifügen, die Omelette wenden. Wenn sie ebenfalls goldbraun geworden
ist, mit einer Gabel in Stücke zerstochern, die schliesslich ringsum schön gebraten sein sollen.