Keine Angabe
Eiszeit im Glas
Für
1
Info
Dass ein Drink nur so gut werden kann, wie die verwendeten Zutaten, ist bekannt. Viel zum Gelingen trägt
aber auch das Eis bei. Es muss geschmacklich neutral sein, die richtige Größe haben und - abwegig es
klingt - es darf nicht zu kalt sein.
Die Berufsbarkeeper haben Eiswürfel aus dem Eiswürfelzubereiter zur verfügung, deren Kältegrad um die
0°C liegt. Beim Mixen mit diesen Eiswürfeln entsteht ein anderer Kälteeffekt als mit Eiswürfeln, die aus
dem Tiefkühlfach oder aus der Tiefkühltruhe stammen und meist minus 15°C oder noch weniger aufweisen.
Eiswürfel mit geringerer Kälte lösen sih beim Mixen natürlich schneller auf. Dadurch geben sie viel
Flüssigkeit ab, und diese ist zum Gelingen meincher Drinks wichtig.
So paradox es klingt, je kälter die Eiswürfel sind, desto geringer ist der Kühleffekt. Das fehlende
Schmelzwasser kann nicht zur Kühlung beitragen, und während des Schüttelns oder Rührens nimmt der
Drink nicht genügend Kälte von Eis an. Drinks mit "kalten Eiswürfeln" mussen deshalb länger geschüttelt
werden, oder man verwendet gestoßenses Eis, um die Drinks darauf anzurichten. Dies empfiehlt sich
jedoch nur bei tropischen Longdrinks. Man kann aber auch einige Zeit vor der Zubereitung der Drinks die
Eiswürfelschalen aus dem Tiefkühlfach nehmen und sie einige Zeit stehen lassen. Die Eiswürfel verlieren
dadurch an Kälte.
Ausnahmen bestätigen die Regel: Grundsätzlich sollen Drinks, die Ei
oder Sahne enthalten, nicht verwässern. Ebenso ist es mit allen Short-Drinks, den "kurzen" Getränken also
und den von der Menge her
ebenfalls klein bemessenen Sours. Longdrinks, die sowieso auf Eiswürfeln angerichtet werden, oder viel
Limonaden- oder Saftanteil
aufweisen, schadet Schmelzwasser in der Regel nicht. Sie werden nach dem Anrichten im Glas durch das
aufgetaute Eis noch kälter.
:Erfasser/Name: Jens Arne Männig
:Erfasst am: 24.7.2006
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