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Kennst du das Land...? Biozitronen aus Sizilien (Info)



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  • Kennst Du das Land, wo die Zitronen bluehen, wo im dunklen Laub die Gold-Orangen glühen, wo ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht - so malerisch beschrieb Goethe im 18. Jahrhundert Sizilien. Und fernab der grossen Städte scheint sich seitdem wenig verändert zu haben. Auch heute noch stehen hier überall bluehende Zitrusbäume. In der Region von Siracusa hat der Zitronenanbau eine lange Tradition.

    Wie vor Hunderten von Jahren werden die Früchte hier auch heute noch mühevoll von Hand geerntet. Nur dieVerarbeitung ist etwas fortschrittlicher geworden. Anders wären die Erntemengen auch nicht mehr zu bewältigen. Aus den riesigen Plantagen stammen mittlerweile fast 90 Prozent des italienischen Zitronenexports. Das Landgut Lo Bianco, rund fünf Kilometer ausserhalb von Siracusa, hat als einer der ersten sizilianischen Betriebe die Produktion auf biologischen Anbau umgestellt. Strenge Kontrollen sollen die Qualität der Früchte sichern. Der Agrarwissenschaftler Nello Ferrante:

    O-Ton: "Zweimal jährlich führen die Behörden bei allen Bio-Produzenten Kontrollen durch. Vor den Haupterntezeiten werden Stichproben auf Pestizide untersucht. Diese Untersuchungen sollen gewährleisten, dass einerseits der Bio-Betrieb selber keine chemischen Mittel eingesetzt hat, aber andererseits auch, dass keine Rückstände aus benachbarten konventionellem Anbau in die Fürchte gelangt sind." Auf Lo Bianco sind jetzt die meisten Zitronen noch grün - in diesem Stadium heissen sie Primo Fiore. Die Farbe der Zitronen ist kein Reifemerkmal. Die Früchte sind reif, wenn ihre Schale gleichmässig glänzt und wenn sie über 90 Gramm wiegen. Unmittelbar nach der Ernte sind die Früchte besonders aromatisch. Kein Wunder also, dass sie jetzt besonders häufig in den sizilianischen Restaurants verwendet werden. Für den Koch Giovanni Guarneri sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil der sizilianischen Küche und Kultur.

    O-Ton: "Die Zitronen haben seit jeher eine wichtige Rolle in der sizilianischen Küche gespielt. Oft waren die Früchte das Einzige, was die Bauern hatten. Sie haben sie dann als Zitronensalat gegessen oder angereichert mit etwas Öl und Brot, um ihren Hunger zu stillen. Aus diesem bäuerlichen Ursprung ist die raffinierte sizilianische Küche von heute entstanden, die immer noch viel auf der Basis von Zitronen zubereitet." Giovanni gehört eines der besten Restaurants in Siracusa - das Don Camillo. Fast alle Einkäufe erledigt er persönlich. Besonders die Marktbesuche lässt er sich nicht nehmen, denn in Sizilien sind sie ein einziger Rausch von Aromen, Farben und Düften. In seiner Küche beweist der Sternekoch dann, dass es kaum ein Gericht gibt, zu dem Zitronen nicht passen. Pasta mit Zitronensauce wird im "Don Camillo am häufigsten bestellt. Aber auch Sardinen, mariniert in Zitronensaft und gewürzt mit kleinen Paprikaschoten, schmecken hier köstlich. Das gilt natürlich auch für die frischen Miesmuscheln, die mit Olivenöl, Parmesan, Pfeffer, Oregano überbacken werden. Den letzten Pfiff gibt - wie könnte es anders sein - der Zitronensaft.

    Bio-Zitronen aus Sizilien werden auch nach Deutschland exportiert. Unter den Namen "Naturkind" oder "Ökogarten" bekommt man sie sogar im Supermarkt.

    http://www.wdr5.de/sendungen/gans_und_gar/manuskript/ms060819biozitr onen_zimmermann.pdf :Letzte Änder. : 27.08.2006

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