Champignons - Die Champions unter den Pilzen (Info)
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Früher, als man die edlen weissköpfigen Pilze in der freien Wildbahn, auf Wiesen und an Waldsäumen
finden musste, waren sie selten und entsprechend kostbar. Bis man sie zu züchten lernte, galten
Champignons als erlesene Delikatesse, als etwas Besonderes.
Nero nannte sie "cibus deorum": Götterspeise. Heute sind diese Pilze
einfach zu produzieren, deshalb stets und immer verfügbar. Und das zu wirklich günstigem Preis! Und das
allerschönste: Gottlob
schmecken sie weiterhin göttlich - anders als das sonst mit den
edlen Delikatessen der Fall ist, die durch Züchterfleiss für jedermann verfügbar geworden sind. Grund
genug also, sie ab und zu mal auf den Tisch zu bringen.
Man unterscheidet drei Sorten: Die bei uns üblichen weissen
Champignons wurden aus dem Wiesenegerling gezüchtet. Beim Einkaufen sollte man also darauf achten,
dass sie tatsächlich schneeweiss sind. Dann ist ihr Fleisch fest, die Hüte sind noch geschlossen, ein
dünnes Häutchen überzieht oft noch den Fuss. Je älter die Pilze sind, desto weicher werden sie, sie
recken sich, das Häutchen verschwindet, der Hut entfaltet sich und bildet geradezu einen Schirm ~ solche
Pilze im Laden lieber gleich liegen lassen, sie sind braun und schwammig, werden dann leicht schmierig
und sie schmecken nicht mehr gut. Allerdings sollte man genau hinschauen: Man darf sie nicht
mit den dunkelhäutigen Geschwistern der Champignons verwechseln, den bräunlichen Steinchampignons
(auch fälschlich Steinpilzchampignon genannt), die aus dem Waldchampignon oder Waldegerling
gezüchtet wurden. Sie nennt man in Süddeutschland Egerling: Diese schmecken
sogar kräftiger und intensiver als die feinen, weissen Kollegen, aber nur, wenn sie frisch sind, also sich fest
anfühlen und einen geschlossenen Kopf haben! Und am allerfeinsten sind die sehr festfleischigen, leicht
rosa schimmernden "champignons de Paris", deren Urvorbild einst die würzigen Anisegerlinge waren. Man
bekommt sie jedoch bei uns leider nur selten - wenn Sie also Champignons
sehen sollten, die einen rosa Schimmer aufweisen, dann unbedingt zugreifen! Wie man Champignons
aufbewahrt: Nach dem Einkauf legt man die Pilze am
besten lose ins Gemüsefach und bedeckt sie mit einem Küchenpapierblatt oder einem Tuch, um sie vor
dem Austrocknen schützen. So bleiben sie bis zu drei, vier Tage knackig frisch.
Danach allerdings verlieren sie ihre schöne Festigkeit und werden müde, dabei verfärben sie sich immer
mehr ins Bräunliche. Sollten Sie die Pilze aber doch einmal im Gemüsefach vergessen haben, ist das nicht
schlimm: erstaunlicherweise entwickeln sie in diesem
Zustand besonders intensive Würze. Und dann ergeben sie immer eine fabelhafte Pilzpaste (siehe Rezept).
In der Küche: Pilze zu putzen ist bei den frischen, knackigen
Exemplaren absolut keine Mühe; es geht blitzschnell: Es wird
allenfalls am Fuss ein dünnes Scheibchen abgeschnitten, ansonsten, falls vorhanden, anhaftende Erde
abgewischt. Praktisch ist dafür ein spezielles Pilzbürstchen mit besonders weichen Borsten. Oder man
nimmt einfach Küchenpapier. Nur wenn wirklich nötig, werden die Pilze in einem Sieb unter fliessendem
Wasser abgebraust. Nicht umsonst heissen Pilze auch "Schwammerl", sie saugen Wasser auf wie ein
Schwamm, und wir wollen schliesslich unsere Saucen nicht verwässern. Deshalb also Pilze niemals in
Wasser liegen lassen.
Pilze in Scheibchen schneiden: Für hauchfeine Scheiben eignet sich
der Trüffelhobel. Etwas dickere Scheiben produziert der Gurkenhobel.
Exakt gleich starke Scheiben erzielt man mit dem Eierschneider.
Allerdings: Das klappt nur mit wirklich frischen Pilzen, die richtig
fest sind, sobald sie weich geworden sind, dringt der Schneidedraht nicht mehr so einfach durch. Auch
praktisch: Die Pilze auf der
Aufschnittmaschine dünn aufschneiden.
Wattigweiche Stiele sollte man für die meisten Zubereitungen entfernen, und nur die festen, knackigen
Köpfe verwenden.
Allerdings: Sie werden nicht weggeworfen, sondern im Suppentopf
ausgekocht. Sie geben der Brühe intensive Würze! Rezepte: Champignonsalat Rahmchampignons mit
Semmelknödelchen
Champignontarte Champignonpaste Gefüllte Pilzköpfe
:Letzte Änder. : 9.03.2002