Der Begriff "Zweitwein" ist bereits im 18. Jahrhundert in Bordeaux entstanden. Gedacht war, dass es
neben dem "Grand Vin" ( dem Hauptwein) noch einen zweiten Wein geben sollte, der nicht ganz die Güte
des grossen Weines aufwies.
Wieder ins Leben gerufen wurde der Zweitwein Anfang des 20.
Jahrhunderts von Chƒteau Lafite. Auch Chƒteau Mouton Rothschild hat seit ca. zehn Jahren einen richtigen
Zweitwein - er heisst "Le Petit
Mouton". Die Besonderheit solcher Weine liegt - na wie soll es bei
Chƒteau Mouton Rothschild anders sein - am Etikett. Für den Wein
haben Sie das erste Kunstetikett des Plakatmalers Jean Carlu wiederaufgenommen, welches 1924 die
Flasche zierte.
Ein wichtiges Thema in der Weinwelt sind die Zweitweine erst seit Ende der 80er Jahre. Bei den Chƒteaux
im Bordelais sind die Second Vins nicht mehr wegzudenken, und sie haben teilweise ebenfalls einen sehr,
sehr guten Ruf. Man denke beispielsweise an "Les Forts de Latour" von Chƒteau Latour oder "Pavillon
Rouge" von Chƒteau Margaux oder "Clos de Marquis" von Chƒteau L#oville Las Cases.
Sinn und Zweck des Zweitweines ist es, den Grand vin noch mehr aufzuwerten - dadurch das die Trauben
noch mehr selektiert werden
können. Zudem werden gerne Trauben aus Anlagen, welche noch keine zehn Jahre alt sind, oder
manchmal aus ganz alten Rebanlagen für den Wein verwendet. In einem nicht so guten Jahrgang hilft es
einem Weingut ebenfalls, den Wein als Zweitwein abzufüllen und zu verkaufen.
Dass die Winzer mit ihrem Zweitwein richtig liegen, beweist, dass andere Länder gleichfalls Zweitweine
eingeführt haben. Eines der berühmtesten Beispiele ist seit einigen Jahrzehnten der Valbueno von Vega
Sicilia in Spanien. Diesem Beispiel gefolgt ist im Rioja die Kellerei Roda, welche den Roda ll. eingeführt
hat.
Fazit der Zweitweine ist, dass sie zum einen preisgünstiger als die Grand Vins sind. Zum anderen sind die
Zweitweine auch oft von grosser Qualität.