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Dioxin im Futtermittel (Info)



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  • Von Najette Dworeck
  • Anfang des Monats entdeckten niederländische Behörden bei Routinekontrollen erhöhte Dioxinwerte in der Milch. Ein entsprechendes EU-Alarmsystem wurde aktiviert, um zu verhindern, dass betroffene Lebensmittel in Umlauf geraten. Das als "Seveso-Gift" bekannt gewordene Dioxin ist stark Krebs erregend. Als Quelle der Dioxinfunde ist eine Pommes-Frites- Fabrik in den Niederlanden ausgemacht worden. Der Pommes-Hersteller hatte dioxinbelastete Kaolintonerde aus Rheinland-Pfalz zur Trennung von Kartoffeln benutzt. Die dadurch ebenfalls mit Dioxin belasteten Kartoffelschalen wurden als Tierfutter weiterverkauft, an Schweine- und Rindermastbetriebe sowie an Milchviehhalter.

    _Agrarbetriebe wieder freigegeben_ Dass Kaolintonerde auf natürliche Weise dioxinbelastet ist, ist allerdings längst bekannt, dennoch wurde sie eingesetzt. Bis genaü Untersuchungsergebnisse vorlagen, waren 200 Agrarbetriebe in den Niederlanden und sechs in Deutschland sicherheitshalber geschlossen worden, weil sie vermutlich das belastete Futtermittel bezogen hatten. In NRW, wo fünf Betriebe gesperrt worden sind, ergaben die ersten Analysen des Futtermittels, dass bei zwei Höfen (Bullenmastbetrieben) die Werte 7- bis 37-mal höher lagen als der zugelassene Grenzwert. Bei diesen Betrieben wurden dann Probeschlachtungen veranlasst, die das stattliche Veterinäramt in Münster untersucht hat.

    Die fünf Rindermasthöfe in NRW dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen, die Fleischprobentests haben ergeben, dass der Grenzwert von 3 Pikogramm pro Kilogramm Fett nicht überschritten worden ist. Das Fleisch darf also im Handel verkauft werden.

    _Gefordert: Positivliste für Futterzutaten_

    NRW-Agrarministerin Bärbel Höhn sowie andere Politiker fordern eine Positivliste, damit unerlaubte Stoffe erst gar nicht in das Futter gelangen können. Die Liste soll sicherstellen, dass nur erlaubte und verzeichnete Inhaltsstoffe ins Tierfutter gemischt werden. In Deutschland gibt es bereits eine solche Liste auf freiwilliger Basis. Das Problem: Verbindlich ist diese Vereinbarung nicht, und auf europäischer Ebene gibt es noch nicht einmal freiwillige Verpflichtungen in diesem Bereich.

    _Links zum Thema Dioxin_ http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20041018/b_4.phtml Dioxine in Freilandeiern Servicezeit: Kostprobe vom 18. Oktober 2004

    http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/kp_sarchiv/2001/05/21_1.html Dioxin im Fischmehl Servicezeit: Kostprobe vom 21. Mai 2001

    http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/kp_sarchiv/1999/06/14_3.html Dioxin-Skandal weitet sich aus Servicezeit: Kostprobe vom 14. Juni 1999 http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalte/990607_1.html Dioxin-Skandal in Belgien Servicezeit: Gesundheit vom 7. Juni 1999

    _Literatur_ * Michäl Öhme Handbuch Dioxine Spektrum, 2001 ISBN 3827401267 (Das Buch ist vergriffen, gebraucht aber bei verschiedenen Internetbuchhändlern zu bekommen.) _Weitere Informationen_ http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/dioxine.htm Daten und Fakten zu Dioxinen vom Bundesumweltamt * Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt Münster Joseph-König-Str. 40

    48147 Münster Tel. (02 51) 98 21-0 Fax (02 51) 98 21-250 E-Mail: poststelle@cvua.nrw.de http://www.cvua.nrw.de

    * Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Poststelle Thielallee 88-92

    14195 Berlin Tel. (0 30) 84 12-0 Fax (0 30) 84 12-47 41 E-Mail: poststelle@bfr.bund.de http://www.bfr.bund.de

    http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20041122/b_5.phtml

    :Letzte Änder. : 23.11.2004

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