Keine Angabe

Versteckte Kalorienbomben - Verbraucherschützer geben ..



Für 1 Info Was ist gesund, was macht dick? Chips naschen und trotzdem schlank bleiben:

Mit Light-Produkten sei das kein Problem - das wollen uns zumindest viele Hersteller weismachen. Wie viel Zucker oder Fett genau darin stecken, sieht man jedoch nicht auf den ersten Blick. Die Verbraucherzentrale hat jetzt die Kennzeichnung von Lebensmitteln unter die Lupe genommen.

3500 Produkte von 50 Herstellern haben die Verbraucherschützer überprüft. Während Zutaten wie Zucker und Pflanzenfett sowie Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Konservierungsmittel auf der Verpackung genannt werden müssen, ist die Angabe der Nährwerte freiwillig. Wie viel Kilokalorien, Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett ein Lebensmittel enthält, erfährt der Kunde daher nicht bei jedem Produkt. Wer allerdings mit Slogans wie "ohne Fett" oder "ohne Zuckerzusatz" wirbt, muss auch die Nährwerte genau kennzeichnen.

Bei fettarmem Joghurt sind die Werte angegeben Nur das Nötigste:

So stellten die Verbraucherschützer fest, dass bei einem fettarmen Joghurt die Angaben aufgedruckt sind, beim kalorienreichen Sahnejoghurt desselben Herstellers sucht der Kunde die Nährwerte vergeblich. "Dass hier nur die Angaben gemacht werden, die vorgeschrieben sind, finden wir sehr verbraucherunfreundlich", urteilt Margarete Besemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen.

Auch Produkte, die leichten Genuss suggerieren, können echte Kalorienbomben sein. Ein Schokoriegel, der laut Werbung "joghurtleicht" schmeckt, hat laut Margarete Besemann mehr Kalorien als eine normale Schokolade. Auch der Zusatz "Sport" im Namen macht Schokolade nicht leichter. "Über den Kaloriengehalt schweigt sich der Hersteller lieber aus", so Margarete Besemann und fügt hinzu: "Es geht uns nicht darum, Schokolade schlecht zu reden. Wir kritisieren aber, dass hier keinerlei Nährwerte angegeben sind." Infobox Light-Produkte:

Mittlerweile ist genau definiert, wann sich ein Lebensmittel "light" nennen darf: Es muss mindestens 30 Prozent weniger von dem genannten Inhaltsstoff enthalten, zum Beispiel 30 Prozent weniger Zucker. "Das heißt aber noch nicht, dass tatsächlich wenig Zucker enthalten ist. Es kann immer noch eine ganze Menge drin sein, nur eben weniger als normalerweise", so Besemann.

Besserer Überblick mit der Nährwertampel Grün ist gut, rot ist schlecht:

Lebensmittelpackungen sollten genau über das Produkt informieren, so die Forderung der Verbraucherzentrale. Auf der Verpackung sollten die acht wichtigsten Nährstoffe angegeben werden. Die "Big 8" sind: Energiegehalt (Brennwert), Eiweiß, Kohlenhydrate, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und der Salzgehalt.

Sinnvoll sei auch eine Ampelkennzeichnung. Mit den Ampelfarben erfährt der Verbraucher, wie der angegebene Fett-, Zucker- oder Salzgehalt zu bewerten ist. "13 Gramm Zucker im Joghurt sind eindeutig rot", so Besemann.

Die Tricks der Hersteller:

Die Kennzeichnungen, die die Industrie selbst eingeführt hat, führen den Verbraucher vielfach eher in die Irre als Transparenz zu schaffen. Bei den Angaben zum prozentualen Anteil an der empfohlenen Tagesration wird so manches schöngerechnet. Die Portionen, die als Bezugsgröße dienen, seien unrealistisch klein - etwa bei 30 Gramm Frühstücksflocken. "Beim Zucker werden 90 Gramm pro Tag als Empfehlung zugrunde gelegt. Ernährungsexperten gehen allerdings nur von 50 bis 60 Gramm aus", informiert Besemann. Heraus kämen harmlos klingende Prozentzahlen, die den wahren Gehalt vertuschten.

Infobox Versteckte Kalorien:

Ohne Kennzeichnung, ist es schwierig, versteckte Kalorienbomben zu erkennen. Bei Zucker deuten Namen wie Fructose, Maltose, Saccharose, Glucose darauf hin. Je häufiger sie auftauchen und je weiter vorne sie auf der Liste stehen, desto mehr ist davon in dem Produkt enthalten. Bei Fett ist es manchmal fast unmöglich herauszufinden, welche Mengen in dem Lebensmittel stecken: Fettreiche Wurst enthält zum Beispiel einfach "Schweinefleisch", darin sind bis zu 30 Prozent Fett erlaubt.

Die Händler haben Einfluss auf die Kennzeichnung.

Discounter deklarieren besser:

Auffallend in der Untersuchung war, dass identische Produkte bei einigen Händlern gekennzeichnet sind, bei anderen dagegen nicht. Die Gummibärchen von Haribo waren nur in den Aldi-Verkaufsregalen ausführlich gekennzeichnet - was zeigt, dass der Handel die Nährwertkennzeichnung beeinflussen kann.

"Insgesamt ist dieser Discounter in unserer Untersuchung positiv aufgefallen", resümiert die Verbraucherschützerin. Während bei Aldi nur sechs Prozent keine ausführlichen Angaben enthielten, waren es bei Lidl immerhin dreißig Prozent. Die Schlusslichter waren laut Verbraucherzentrale Real und Edeka.

: O-Titel : Versteckte Kalorienbomben - Verbraucherschützer geben : > Herstellern die Rote Karte

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