_Die Früchte der Felsenbirne schmecken nicht nur Vögeln_ Erdbeeren, Äpfel und Birnen haben die
meisten schon mal gegessen oder auch zu Marmelade verarbeitet. Holunderbeeren und Schlehen zu
verzehren kommt schon seltener vor. Und von manchen Wildfrüchten weiss kaum einer, dass sie überhaupt
geniessbar sind. Zu ihnen zählt die so genannte Felsenbirne. Die ist gar nicht so selten in unseren Gärten.
Ihre Früchte werden jetzt reif.
Atmo 1: Vogelzwitschern
Bei vielen Hobby-Gärtern steht die Felsenbirne hoch im Kurs. Sie ist
ein echter Hingucker unter den Rosengewächsen. Im Frühling blueht sie prächtig weiss, trägt im
Hochsommer dunkle Beeren und leuchtend kupferrotes Laub im Herbst. Meist handelt es sich um
Zuchtformen aus der Gärtnerei zum Beispiel um die amerikanische Kupfer-Felsenbirne.
Die Wildform, die "echte Felsenbirne", ist sehr selten bestätigt Diplom-Biologe Stefan Lehrke vom
Bundesamt für Naturschutz:
O-Ton: Die echte Felsenbirne, "Amelanchier ovalis", ist in NRW schon
recht selten und im Nationalpark Eifel ist sie bereits Anfang der 90er Jahre entdeckt worden, allerdings, als
das hier noch kein Nationalpark war. Aber wir sind schon sehr froh, dass wir die Felsenbirne auch haben.
Mit einer Birne hat ihre Frucht jedoch nichts zu tun, denn die Beeren sind im reifen Zustand dunkelrot bis
schwarz und kleiner als eine Kirsche.
Atmo 2: Bienensummen
Den Tieren ist das egal: Der bis zu fünf Meter grosse Strauch bietet
Hummeln, Bienen und Vögeln reichlich Nahrung. Man sollte ihnen aber die Früchte nicht allein überlassen.
Die Beere der Felsenbirne schmeckt angenehm nach Marzipan und enthält wertvolle Inhaltsstoffe.
Claudia Dornbusch von der Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Rheinland in Köln-Auweiler.
O-Ton: Sie ist sehr kaliumhaltig, was ja sehr gut ist für die Haut.
Es ist Magnesium, Kalzium, Eisen und Phosphat drin, also alles Stoffe, die der menschlichen Gesundheit
durchaus zuträglich sind.
Von daher kann man schon empfehlen, Felsenbirnen zu essen.
Nebenbei enthält die Beere auch etwas Gerbstoff. Wer das nicht mag, kann vor dem Verzehr die Früchte
einen Tag in die Gefriertruhe stecken. Das lässt den leicht bitteren Beigeschmack verschwinden.
Die Beeren lassen sich vielfältig verwenden.
O-Ton: Man kann damit alkoholische Getränke aufsetzen. Liköre sind
immer sehr beliebt. Man kann aber auch Felsenbirnen zusammen mit Äpfeln zu einem Apfelgelee
verkochen. Das ist lecker und sehr schmackhaft. Man kann auch Kompott daraus machen. Die
Felsenbirne ist vielfältig verwendbar.
Aufgesetzten macht man am besten nach dem Standardrezept: Früchte mit
etwas Kandis in eine Flasche füllen und mit Weizenkorn übergiessen, dann einige Wochen stehen lassen.
Wer nicht solange warten möchte, kann die Beeren auch roh essen. Sie fördern die Verdauung und
schmecken auch getrocknet lecker. Früher dienten sie als Korinthenersatz, weshalb der Strauch hier und
da auch "Korinthenbaum" genannt wurde. Geerntet wird im Juli. Dabei sollte man zwei Tipps beherzigen:
O-Ton: Die Felsenbirne reift folgernd, das heisst, nicht alle Beeren
sind auf einmal reif. Man muss mehrfach durchpflücken, wenn man da was draus machen will. Wer die
Felsenbirne im Garten hat, der sollte die Ernte nutzen und vor den Vögeln ernten. Vielleicht auch ein Netz
drüber legen, damit einem die Vögel die Ernte nicht wegpicken.
Rezepte: Apfel-Felsenbirnen-Marmelade Apfelgelee mit Felsenbirnen