Der Aperitif ist der Appetitanreger vor dem Essen. Die Engländer nennen ihn deshalb auch "before dinner
drink". Das Wort selbst kommt aus dem Lateinischen - aperire - öffnen. Und tatsächlich kannten
schon die Römer diese Art von Vor-Trunk. Sie tranken den Honigwein
Mulsum aber gerne auch Essig-Essenzen. Es gibt keine Regel, was als
Aperitif gereicht werden muss. Höchsten Konventionen. Die Briten haben lange Sherry bevorzugt. In
bestimmten Regionen Frankreichs ist ein Kir (Mischung aus Johannisbeer-Likör und Weisswein) beliebt, in
anderen werden Süssweine - Vin doux naturels - getrunken. Champagner
übrigens seltener, den trinken Franzosen lieber nach dem Essen..
James Bond würde einen Martini, geschüttelt - nicht gerührt,
nehmen.
_Worum es geht_ Ein Aperitif soll die Verdauung anregen und Hunger machen. Das leisten verschiedene
Inhaltsstoffe: in erster Linie der Alkohol selbst.
Deshalb eignet sich per se schon mal jedes alkoholische Getränk als Aperitif. Auch und gerade
hochprozentige wie Bonds Martini oder ein Whisky-sour (allerdings kommen so alkoholische Drinks vor
dem Essen
eher ausser Mode). Aber auch Säuren können so wirken. Das erklärt, warum Essig ein Aperitif sein kann,
oder warum leichte trockene Weissweine auch sehr anregend wirken. Aber auch Süsse - Zucker -
macht Appetit, denn ein Schuss Zucker vor dem Essen wirft die Produktion von Insulin an. Und wenn das
erst ins Blut gerät, dann "schreit" der Körper sozusagen nach Essen. Schliesslich sind auch viele
Aromastoffe - ätherische Öle - in Kräutern sehr
appetitfördernd. Und da liegt der Grund, warum Wermuth-Weine,
Kräuter-Wein-Alkohol-Mischgetränke, als typischer Aperitif gelten.
_Geeignete Aperitif-Weine_
* Leichter säurebetonte Weine wie Riesling-Kabinett oder Muscadet *
Säure- und Kohlensäurehaltige Sekte von Champagner bis Winzersekt *
Natursüsse Weine wie Beerenauslesen oder auch Sauternes * Verstärkte
Süssweine wie Rivesaltes oder Port * Sherry * Vermouth-Weine *
Whisky oder Wodka (-Martini)