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Weine aus dem Schengen-Dreieck (Info)



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  • - Kaffee oder Tee,
  • - SWR 29.08.2007
  • - Erfasst von Christina Phil
  • Zusammengehalten von der Mosel wachsen im Saar-Lor-Lux-Raum - rund um den Inbegriff europäischer Einigung, die Stadt Schengen - in drei Ländern Weine, die viele Gemeinsamkeiten haben.

    An der Obermosel, in Luxemburg und in Lothringen hat der Weinbau die gleichen historischen Wurzeln und über lange Zeit auch eine gemeinsame Geschichte. Römer und Kelten, die dort um Christi Geburt Wein anbauten, kannten unsere heutigen Grenzen nicht. Für Sie war der Fluss ein einziger Natur- und Kulturraum.

    Die Grossherzöge von Luxemburg hatten am "deutschen Ufer" Weinberge, bis sie diese beim Wiener Kongress abtreten mussten. Auf französischer Seite wuchsen in dieser Region bis zu 45.000 Ha Reben, mehr als heute in Burgund.

    Dort hat die Reblaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders gewütet und - bedingt auch durch zwei Kriege - hat sich der Weinbau nicht mehr erholt. Es sind gerade noch 125 Ha übrig. Mehr ein Weingarten als ein Anbaugebiet. Erhalten geblieben ist die Tradition die gleichen Sorten wie in der Champagne anzupflanzen. Bis 1907 nämlich ging fast aller Wein aus Lothringen in das Nachbargebiet und wurde dort zu Schaumwein verarbeitet. Erst als der Begriff Champagne als Herkunftsbegriff geschützt wurde, war dieser Weg versperrt. Heute werden die raren Weine unter den Bezeichnungen Cotes de Toul oder Vin de Moselle verkauft und aus Mischungen von Burgundischen und Champagne-Sorten verkauft. Mit einer kleinen Konzession an die eigene Geschichte: in geringem Umfang darf dort auch Wein aus der Sorte Elbling beigemischt werden. Diese Sorte war früher in der ganzen Europa-Region weit verbreitet. Fast alleine beherrschend. Der Elbling ist vermutlich eine sehr alte Rebe. Sie bringt hohe Erträge und sehr leichte Weine. Ein Massenträger wie sie früher weit verbreitet waren. Aber einer, der gut in die nördlichen Anbaugebiete passt, weil er zwar eine hohe, aber gut verträgliche Säure hat.

    Der Elbling war lange auch in Luxemburg die Haupt-Rebsorte. Die Weine gingen Ende des 19. Jahrhunderts direkt nach Deutschland und wurden dort meist zu Schaumwein verarbeitet (das hatte übrigens mit einem Zollabkommen zu tun, das den freien Handel erlaubte. Eine Liberalisierung, wie sie jetzt erst die EU wieder gebracht hat). Heute wachsen knapp 1500 Ha Weinberge in diesem Land. Halb so viele wie im Rheingau. Die Weinbauern sind meist kleine Betriebe, mehr als tausend, die an Genossenschaften liefern. Und diese Genossenschaft vermarkten am Ende 2/3 des luxemburgischen Weins unter einer einzigen Marke "Vins moselles". Nur etwa 50 grössere Erzeuger produzieren und verkaufen eigene Weine. Das sind in der Regel sortenreine Weissweine häufig mit Lagenamen - also Weine, wie sie auch in Deutschland produziert werden. Es dominiert Müller-Thurgau vor Elbling , Auxerois und Riesling. Die Elsässer kennen ein Klassifizierungssystem, bei dem die Weine im Glas bewertet werden (wie in Deutschland).

    Der Weinbaubereich Obermosel auf deutscher Seite schmückt sich heute auch mit dem Namen "südliche Weinmosel". Es ist ein kleiner Teilbereich der Mosel, keine 800 Ha gross. Auch hier hat der Elbing - neben Müller-Thurgau und Riesling - eine Heimat behalten. Zunehmend setzen die Winzer aber auch auf Burgundersorten und Auxerois. Auch hier also eine Wieder- Angleichung an die europäischen Nachbarn. Interessant: an der Obermosel -und nicht an der Saar - wächst der einzige Wein des Saarlandes und zwar in der Gemeinde Perll.

    Experte im Studio: Werner Eckert

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushalt/-/id=2244116/nid=2244116/ did=2522000/11yigux/index.html :Letzte Äend. am: 2.09.2007

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