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Federweißer - süß und süffig - Ein frischer Vorgeschm ..



Für 1 Info Federweißer ist ein Genuss, der zum Herbst gehört wie Zwiebelkuchen und Kastanien. Das vitaminreiche Getränk ist sehr beliebt und die meistgetrunkene Variante des Neuen Weins. Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut erklärt, was man beim Kauf und bei der Lagerung beachten sollten.

Das Geschäft mit dem neuen Wein stellt für viele Weingüter einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Allein in Rheinland-Pfalz werden Jahr für Jahr etwa zwei Millionen Liter Federweißer verkauft. Sein Name ist übrigens auf die Hefen zurückzuführen, die im Glas wie winzige Federchen tanzen. Sie sind auch für das leichte Prickeln des jungen Weins verantwortlich. Idealerweise trinkt man den neuen Wein auf dem halben Weg vom Traubensaft zum Wein, wenn sich Süße, Alkohol und Fruchtsäure in guter Balance befinden.

Traubenmost im Gärungsprozess:

Als Federweißer bezeichnet man den in Gärung befindlichen Traubenmost. Wegen der sprudelnd entweichenden Kohlensäure nennt man ihn in manchen Gebieten auch Rauscher, Blitzer oder Sauser. Wird der "Neue Wein" aus roten Trauben bereitet, nennt man ihn "Roter Rauscher". Ihn findet man allerdings recht selten, da die Winzer diesen Most für die derzeit sehr gefragten deutschen Rotweine brauchen.

Würde man den Federweißen durchgären lassen, hätte man am Ende einen trockenen Wein. Er wäre anfangs noch trüb. Die schwebenden Hefen würden sich dann nach einiger Zeit auf dem Flaschenboden absetzen und der Wein entsprechend klar werden. Die Weinbereitung sollte man jedoch besser dem Winzer überlassen. In ungeübten Händen entsteht bei diesen Versuchen eher Essig statt Wein.

Saisonales Produkt:

Federweißer muss frisch getrunken werden - am besten in den Weinstuben der deutschen Anbaugebiete. Bei den Winzern bekommt man ihn meist trinkfertig, das heißt, mit dem optimalen Zucker-Alkohol- Verhältnis angeboten. Mittlerweile ist er aber auch als sehr populäres, saisonales Produkt im Lebensmittel- und Weinfachhandel von Flensburg bis Berchtesgaden erhältlich. Die Preise bewegen sich im Durchschnitt um die zwei Euro pro Liter.

Infobox - "Explosive Mischung":

Vorsicht ist beim Transport nach Hause geboten: Da der Federweiße noch gärt und die Kohlensäure stetig entweicht, sind die Flaschen nicht luftdicht verschlossen. Oft haben sie Kunststoffkapseln mit Luftlöchern, daher darf man die Flaschen immer nur aufrecht transportieren. Würde man die Flaschen gasdicht verschließen, bestünde die Gefahr, dass von dem Kohlensäuredruck die Flaschen platzen. Die Hefen können einen Druck bis zu sechs Bar produzieren! Aus diesem Grund sind Sektflaschen übrigens immer dickwandiger und schwerer als Weinflaschen.

Grundsätzlich sollte man den Federweißen direkt nach dem Einkauf einmal probieren. Schmeckt er bereits harmonisch süß, ist es am besten, ihn gleich zu trinken. Will man ihn erst später genießen, gilt es den Federweißen zu kühlen. Dort ist er dann etwa eineinhalb Wochen haltbar. Nach einigen Tagen verliert er jedoch seine Spritzigkeit, denn die Bildung des CO2 findet nicht mehr statt.

Bei optimalem Geschmack kühlen:

In die Supermärkte wird der Federweiße von den Kellereien in der Regel als unvergorener Traubenmost gekühlt geliefert. Nach dem Einkauf ist er dann in der Regel noch sehr süß. Man sollte ihn daraufhin - wie der Winzer es auch tut - warm stellen und ganz wichtig, möglichst einmal pro Tag probieren. Dann kann man schmecken, wie sich der Traubenzucker in Alkohol verwandelt und der Federweiße von Mal zu Mal trockener wird. Auch hier heißt es kühlen, wenn er richtig gut schmeckt.

Sollte es einmal passieren, dass man den richtigen Zeitpunkt verpasst und der Federweiße zu trocken wird, kann man ihn auch mit etwas Traubensaft wieder süßen. Zur Not kann man auch mit ein wenig Zucker nachhelfen. Federweißer hat, wenn er so richtig gut schmeckt, ungefähr einen Alkoholgehalt von vier bis fünf Volumenprozent. Dies entspricht in etwa dem eines Bieres.

Infobox - Welches Essen passt? Federweißer gehört zum Herbst wie Zwiebelkuchen und geröstete Esskastanien (Maronen). Die herzhaften Aromen gepaart mit der dezenten Süße der Zwiebel passen wunderbar zum vollmundigen Federweißen. Ideal passt er auch zu gebuttertem Laugengebäck oder Lauchtorte. "Denn Federweißer braucht eine deftige Unterlage", so Steffen Schindler.

: O-Titel : Federweißer - süß und süffig - Ein frischer : > Vorgeschmack auf den Herbst - von Steffen Schindler : > vom Deutschen Weininstitut

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