Geschichte: Von Piment erhielt man erst Kunde, als Columbus von
seiner zweiten Reise aus der neuen Welt zurückkehrte. Während die ostasiatischen Gewürze seinerzeit
mit Gold aufgewogen wurden, blieb Piment weitgehend unbedeutend. Die Spanier sorgten allerdings für
einen raschen, verstärkten Anbau und den Handel in Europa. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg gewann
Piment mehr an Bedeutung, jedoch wer es sich leisten konnte, würzte lieber mit echtem Pfeffer oder
echten Nelken. Keines der anderen Gewürze hat so viele Namen wie Piment: Allgewürz, Neugewürz,
Nelkenpfeffer, Gewürzkörner,
Jamaikapfeffer. Der Name Piment kommt aus dem spanischen »Pimienta«-
Pfeffer, weil man den Pimentbaum früher für eine Art des Pfeffers gehalten hat.
Hauptanbaugebiete: Das tropische Mittelamerika ist die Heimat des
Pimentbaumes. Er wird heute hauptsächlich in Guatemala, Mexico, Honduras und auf Jamaica angebaut.
Versuche, ihn in anderen tropischen Gebieten anzusiedeln, blieben weitgehend erfolglos.
Beschreibung: Der immergrüne ziemlich schlankwüchsige Pimentbaum
wird ca. 6 - 13 m hoch und kann mehr als 100 Jahre alt werden. Ab
dem 6. -8. Jahr trägt er erstmals Früchte und erreicht mit dem 15.
Jahr seine volle Tragfähigkeit. Die grünen 5 - 7 mm großen,
zweisamigen Beeren werden grün geerntet, da sie bei Vollreife (dunkelrot) das Aroma verlieren. Die Beeren
werden dann ca. 7-10
Tage in der Sonne getrocknet und verfärben sich zwischen dunkelbraun und rotbraun, die Oberfläche des
Samenkorns wird warzig-rauh. Das
charakteristische Aroma und der Geschmack erinnern an eine Mischung von Nelken, Pfeffer, Zimt und
Muskat - daher auch der Name
»Allerleigewürz« oder »All-Spice«. Im Handel wird der Piment ganz
oder gemahlen angeboten. Die Hauptinhaltsstoffe sind der ätherische Ölgehalt mit den Hauptkomponenten
Eugenol, Methylengenol und Caryophyllen.
Die frische oder getrocknete, blühende Pflanze hilft gegen Erkältung, Kopfweh, Übelkeit und Blähungen,
sollte aber bei Schwangerschaft und Nierenleiden nicht verabreicht werden. Außerdem lindert Piment den
Schmerz bei Insektenstichen, während der Geruch stechende Insekten fernhält.