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Sekt machen (Info)



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  • Wie kommen die Bläschen in den Sekt? Das ist die zentrale, aber nicht die einzige Frage, die Verbraucher an die Nobel-Brause haben. Wir stellen in "Kaffee-oder-Tee?" drei Wochen lang Sekt her, um dieses Geheimnis zu lüften.

    Sekt hat Stil, und nie wird davon so viel getrunken, wie gerade am Jahresende. Die Deutschen trinken im Schnitt fast 5 Liter Sekt pro Kopf und Jahr - und einen wesentlichen Teil eben jetzt in diesen Tagen. In Deutschland wird viel Sekt getrunken, aber vergleichsweise wenig Geld dafür ausgegeben. Warum kosten manchen Sekt so wenig, andere so viel? Wir versuchen auch das zu klären.

    _Der Grundwein_ Wer Sekt machen will, der braucht erst mal Wein. Die meisten Sekte, die in Deutschland hergestellt werden (von grossen Markenartiklern), die werden aus Weinen sehr unterschiedlicher Herkunft gemacht. Die allerbilligsten aus Tafelweinen von einfachen Massen-Rebsorten - ausgewählt weniger nach dem Geschmack, den sie meistens nicht haben, sondern nach dem Tagespreis. Auch "Jahrgangssekt" sagt da nicht viel. Es stellt keine besondere Qualität dar, wenn die Weine aus einem einzigen Jahrgang stammen. Selbst "Rebsortensekt" ist ein dehnbarer Begriff. Zum einen kann der Wein für einen Riesling-Sekt einer deutschen Sektkellerei auch aus Ungarn oder sonst wo her stammen, zum anderen müssen (wie bei Wein auch) nur 85% Riesling drin sein.

    Auch "Qualitätsschaumwein" ist keineswegs eine Garantie, dass Qualitätswein verwendet wurde. Das ist nur sichergestellt, wenn auf der Flasche "Qualitätsschaumwein b.A." steht. Das b.A. steht für "bestimmte Anbaugebiete".

    Richtig gute Sektgrundweine sind teuer und zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus reifen, gesunden Trauben gewonnen werden und aromatisch und sortentypisch sind. Im Vergleich zu hochwertigen Stillweinen brauchen sie nur eine kräftigere Säure.

    Cuvé oder Sorten-Sekt? Das ist keine Qualitäts- sondern eine Geschmacksfrage. Wie beim Wein auch, steht der Sorten-Sekt eher in der deutschen Tradition. Die Cuvé ist im Ausland die Regel. Die Idee dahinter: die Vorteile mehrerer Rebsorten sollen zu einem noch besseren Ganzen verschmolzen werden.

    _Die Gärung_ Der Sektgrundwein wird in die Sektflaschen eingefüllt und mit einer vorbereiteten Mischung aus Wein, Zucker und speziellen Hefen versetzt, der sogenannten "Füll-Dosage" ( franz. Liqueur de Tirage). Die Flaschen werden dann mit Kronkorken verschlossen. Die Hefen spalten in der Flasche den Zucker in einer zweiten Gärung (die erste war die normale Weingärung) zu Alkohol und Kohlensäure auf. (So kommen die Bläschen in den Sekt!) Das ganze dauert mindestens 9 Monate. Die Hefe wird dann in den Hals der kopfstehenden Flasche "gerüttelt". Diese wird dann geöffnet, der Hefepfropf schiesst heraus - der Sekt wird mit der zweiten Dosage (zum einstellen der Restsüsse) aufgefüllt und in der Original-Gärungsflasche verkauft.

    Dieses Verfahren ist die "klassische Flaschengärung". Nur 2% der in Deutschland hergestellten Sekte werden nach diesem Verfahren bereitet. Weiter verbreitet ist die einfache Flaschengärung - ohne den klassischen Zusatz. Dabei wird der Sekt zwar in Flaschen vergoren, aber schon nach 90 Tagen von der Hefe getrennt. Dazu wird er aus der Flasche in einen Drucktank umgefüllt und gefiltert. Erst dann kommt er in die Verkaufsflasche. Dieses Schnellverfahren hat ein gröberes Perlen zur Folge, die Sekte sind auch weniger aromatisch, weil sie nur kurzen Kontakt zur Hefe hatten. Die meisten - und alle billigen - Sekte werden mit der Tankgärung hergestellt. Dabei wird Wein in grossen Drucktanks zum zweiten Mal vergoren. Und dann als fertiger Sekt in Flaschen gefüllt.

    Experte im Studio: Werner Eckert

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2004/11/11/index .html :Letzte Änder. : 11.11.2004

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