Kommentar von Rudi Schmitt: ich bin Hesse [...] ist Mangold ein
typisches Gemüse des Frühjahres (Mairübe!). Dann allerdings gibt es das Zeug auf jedem Markt in unserer
Region. Im hessischen Dialekt nennt man die Pflanze auch "Stielgemies" oder "Reemisch Kiehl".
Reemisch wie römisch und Kiehl ist nicht übersetzbar, bezeichnet aber eine grosse Rübe. In der
beigefügten Info sind die Autoren sich allerdings nicht einig, ob es eher mit Rote Bete oder Spinat verwandt
ist. Meine liebe Omi hat immer die Stiele und die Blätter separat zubereitet. Die Stiele kleingeschnitten
und in einer Bechamelsauce und die Blätter wie Blattspinat.
Lange Zeit stand der Mangold im Schatten des Spinats. Eine logische Erklärung gibt es dafür nicht. Denn
in den geschmacklichen Qualitäten stehen beide einander an nichts nach. Mangold schmeckt noch etwas
würziger als Spinat. Er eignet sich auch für dieselben Gerichte wie Spinat. Er ist darüber hinaus vielseitiger
zu verwenden als die zarten Spinatblättchen, z. B. für Rouladen, die man ähnlich wie Wirsingrouladen
zubereitet.
Das einzige, was Sie beim Kauf von Mangold beachten müssen: Die
Stauden sollten immer frisch und knackig aussehen. Blätter und Stiele sollten keine braunen Flecke
aufweisen.
Mangold muss besonders gründlich gewaschen werden, da sich in den Rillen der der Blattrippen oft Erde
festsetzt. Dazu die Blätter vom Wurzelansatz schneiden und einzeln waschen.
Beim Mangold gibt es kaum Abfall, da Sie die Stiele mitverwenden können. Sie brauchen zum garen aber
längere Zeit als die Blätter.
Darum zuerst die Stiele zerkleinern und vorgaren, bevor Sie die Blätter in den Topf geben.
Mangoldblätter - Rübenblätter
Botanisch gesehen ist Mangold nichts anderes als die Blattrosette einer Rübenart. Die Pflanze ist also
nicht mit dem Spinat, sondern mit der Roten Bete verwandt. Im Geschmack ist von dieser Verwandtschaft
allerdings nichts zu spüren.
Das dem Spinat verwandte Mangold-Gemüse gehört zu den
Gänsefussgewächsen (Gänsefuss, weil die Blätter an den breiten, mit Schwimmhäuten ausgestatteten
Gänsefuss erinnern). Es war früher in den ländlichen Gebieten des Rheinlandes weit verbreitet, wird auch
heute wieder in Westdeutschland angebaut. Auch aus Italien kommt Mangold. Das Gemüse hat
normalerweise einen breiten fleischigen Stiel von spargelähnlicher Farbe und Geschmack und glänzende,
breite, kräftig grüne Blätter, die an Spinat erinnern.
Beides kann als Gemüse verwendet werden, doch ist der Anteil von Blatt und Stiel je nach Sorte
unterschiedlich.
Blattmangold hat kleine schmale Stiele und breite Blätter. Er wird wie Spinat zubereitet, schmeckt aber
kräftiger und würziger.
Stielmangold besitzt kleine Blätter, die abgestreift werden und breite, fleischige Rippen. Man verwendet die
Stiele und Rippen, die, in Stücke geschnitten, gedünstet und meist in heller Sauce angerichtet werden.
Stielmangold wird auch als Stielmus oder Rübstiel bezeichnet. Letzteres ist aber ein Gemüse vom grünen
Kraut der Speiserübe.