Eine besonders edle Variante, Äpfel und Birnen miteinander zu vereinen, ist 'Vin cuit'. Das ist ein dicker,
brauner Sirup aus eingekochtem Most. In der Westschweiz ist 'Vin cuit' noch ziemlich verbreitet. Im
Freiburgischen nimmt man ausschliesslich Birnensaft, in der Waadt Apfel- oder Birnensaft oder beides
zusammen.
Ursprünglich wurde Traubensaft zu zwei Dritteln eingekocht. 'Vin cuit' wurde in harten Zeiten als
Zuckerersatz gebraucht, in besseren unter geschlagenen Rahm gezogen. Am besten schmeckt er auf
einem einfachen Kuchen.
Mürbeteig zubereiten oder kaufen, im Blech leer (mit Bohnen oder Aprikosensteinen beschwert) vorbacken
und erkalten lassen. Dann je nach Grösse ein Glas 'Vin cuit' (oder raisiné, wie man in Lausanne auch sagt)
mit einem halben Glas Rahm und einem Ei in einer Schüssel vermischen.
Die Mischung der einzelnen Zutaten ist eine reine Geschmacksfrage. Die einen schätzen die Säure des
'Vin cuit' und halten sich mit Rahm zurück, die andern mögens süss und geben noch etwas Zucker dazu.
Die Masse soll auf jeden Fall braun bis dunkelbraun bleiben.
Dann auf dem vorgebackenen Kuchenteig ausstreichen und im vorgeheizten Ofen bei 200 oC etwa eine
Viertelstunde lang backen.
Vin cuit erhält man auf Märkten in der Westschweiz, zum Beispiel in Vevey und Lausanne, oder auch in La
Ferme in Lausanne, einem Laden mit regionalen Spezialitäten. Vin cuit oder etwas Ähnliches kennt man in
der Innerschweiz als Birnenhonig oder Birehunk.