Vorspeise

Die unangenehme Seite des Spargels..



Für 4 Servings

Zutaten

  • 24 Grüne Spargel
  • 16 Sardellenfilets,in Olivenöl
  • - eingelegt, abgetropft
  • 8 EL Olivenöl
  • 8 klein. Rosmarinzweige
  • Pfeffer
  • Salz
  • AUS DER RUBRIK VON

  • - Beat Wüthrich
  • - Umgew. von Rene Gagnaux
  • Frauen haben's einfacher; die schliessen sich in eine WC-Kabine des Restaurants ein und erledigen, was sie zu erledigen haben. Einem Mann fällt das viel schwerer: nicht nur, weil er Angst hat, dass ein Pinkelnachbar am nächstgelegenen Pissoir steht und einen Vergleichstest, längenmässig und aus einem Meter Distanz, vornehmen möchte. Nein, dem Mann geht es viel mehr um den Geruch seines Urins, der schlicht stinkt. Er hat, genauso wie die Frau im Kabäuschen, Spargel gegessen. Ein gutes Pfund war's. Das bedeutet schlicht: Zur Spargelzeit, nach dem Spargelessen, sollte sich jeder Mann zum Wasserlösen hinsetzen - in einem abgeschlossenen Toilettenhäuschen. Denn Urin nach Spargelgenuss riecht recht kräftig und eher unangenehm.

    Doch Spargel ist gesund und schmackhaft. Ich kann mich an eine Geschichte erinnern, kurz vor der Wende in Deutschland. Da war ich in Quedlinburg, in Sachsen-Anhalt. In einem Restaurant bestellte ich das draussen gross ausgeschilderte "Glas Spargelbrühe". Das schmeckte, kostete damals umgerechnet zwanzig Rappen - und es hatte den gleichen Effekt in der Männertoilette. Stinkig halt. Aber gesund, wohlig wohl.

    Hier ein Rezept aus Frankreich, das zwar die Nebenwirkungen nicht ausschliesst - doch dass es phantastisch mundet, ist viel wichtiger. Für zwei Personen ist es ein Hauptgericht, für vier eine üppige Vorspeise und für sechs Leute eine hübsche Überraschung Vierundzwanzig grüne Spargel in ungefähr fünfzehn Zentimeter lange Stücke schneiden. Vorher die untersten zwei Zentimeter wegschneiden. Vielleicht muss noch was geschält werden. Das geschieht am besten mit einem Sparschäler, den man auch für Kohlrabi und Kartoffeln benützen kann. In viel Salzwasser vier Minuten lang kochen lassen, vorsichtig herausheben und in eiskaltes Wasser legen. Auskühlen und gut abtropfen lassen.

    Je drei Spargel nebeneinanderlegen; zwei in Olivenöl eingelegte, abgetropfte Sardellenfilets längs zwischen zwei Spargel legen. Die drei Spargel und die zwei Sardellenfilets mit zwei Zahnstochern zusammenheften: Um das Bild ganz klarzumachen: aussen ein Spargel, dann folgt eine Sardelle, wiederum ein Spargel, wiederum eine Sardelle, schliesslich noch ein Spargel. Die beiden Spiesschen stecken im unteren und im oberen Drittel (aber nicht im zarten Spargelköpfchen).

    So kommen acht Spargelspiesschen zusammen, die insgesamt vierundzwanzig Spargel und sechzehn Sardellenfilets aufweisen. In eine sehr grosse ofenfeste Form geben (es können auch zwei kleinere sein); alle Spiesse sollten nebeneinander Platz finden. Acht Esslöffel bestes Olivenöl darüberträufeln. Ferner acht kleine Rosmarinzweige, die gehackt oder in kleine Stücke gerissen werden. Schliesslich gut pfeffern und vorsichtig salzen. Eine gute halbe Stunde bei Zimmertemperatur marinieren, dabei die Spiesse mehrmals wenden.

    Den Backofen auf höchster Stufe vorheizen, auf Grill umschalten, die Form (die Formen) auf die oberste Gitterschiene schieben, zwei Minuten grillen, die Form herausheben, sämtliche Spiesse wenden und weitere drei Minuten grillen. Vorsicht: heiss!

    Die Spiesse auf Teller verteilen. Mit dem Öl und den teilweise geschmolzenen Sardellen übergiessen. Brot dazu.

    Stichworte

    Sardelle, Spargel, Vorspeise, Warm

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